Monarchie (1848 – 1918)

Nach der Märzrevolution 1848 bildete sich in Linz ein Bürgerausschuss, der die Gemeindeausschusswahlen im Juni organisierte. Von den 30 Mitgliedern dieses Gemeindeausschusses wurde Reinhold Körner zum provisorischen Gemeindevorstand gewählt. „Provisorisch“ deshalb, weil sich der Gemeindeausschuss in Hinblick auf das noch ausstehende Gemeindegesetz nur als Provisorium verstand. Daneben gab es noch aus dem Vormärz den vom Kaiser ernannten Bürgermeister, Joseph Bischoff, der keine Macht mehr besaß und mit Jahresende 1848 zurücktreten musste.

Im Juni 1850 erhielt Linz eine provisorische Gemeindeordnung, das heißt ein eigenes Statut. Auf Grund ihrer Steuerleistung wurden die Wähler in Kurien mit unterschiedlichem Stimmgewicht eingeteilt: das Zensus- bzw. Kurienwahlrecht. Auf diese Art wurden 30 Gemeinderäte auf drei Jahre gewählt, die wiederum aus ihrer Mitte den Bürgermeister wählten. Erster konstitutioneller Bürgermeister, dessen Amt in einer Verfassung begründet lag, war wieder Reinhold Körner.

Mit der Aufhebung der Märzverfassung durch das Silvesterpatent 1851 wurde die Neuwahl der Gemeindevertreter auf unbestimmte Zeit verschoben, deren Mandate wurden verlängert. Die Gemeindevorsteher waren daher ebenfalls nur provisorisch im Amt. Erst 1861 wurden wieder Gemeinderatswahlen durchgeführt.

1867 erhielt Linz ein neues Statut, welches 1875 etwas verändert wurde, indem ein zweiter Bürgermeister-Stellvertreter eingeführt wurde. Das Kurienwahlrecht, welches die politische Mitbestimmung von der Steuerleistung abhängig machte, blieb aber bis zum Ende der Monarchie bestehen.

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