Linz - Süd
Die Hochofenstraße der Vereinigten Österreichischen Eisen- und Stahlwerke (VÖEST) war das wohl meist verwendete Bild, wenn es darum ging, nicht nur die Linzer, sondern die österreichische Wiederaufbauleistung und damit den steigenden Wohlstand zu dokumentieren. Von den ursprünglichen sechs Hochöfen stehen nur mehr fünf. Ein Hochofen wurde 1947 im Zuge eines Dreiecksgeschäfts für die Lieferung polnischer Steinkohle nach Schweden verkauft.
Mit dem Anblasen des auf dem Bild nicht sichtbaren Hochofens A im Jahr 1977 konnten durch dessen größere Kapazitäten noch einmal zwei Hochöfen entfernt werden. Die noch vorhandenen Hochöfen 4 bis 6 dienen als Reserve bei der regelmäßig notwendigen Generalsanierung des Hochofens A.
Das Bild aus dem Jahr 1929 zeigt die neue Errungenschaft für Ebelsberg. Durch den Bau der neuen Traunbrücke (1928) konnte die Straßenbahn bis in den Ortskern verlängert werden und somit den direkten Anschluss an die Florianerbahn herstellen. Die nördliche Ortseinfahrt war allerdings noch sehr verwinkelt. Daher wurden das Krämer- und Zinshaus (Ebelsberg 60) und das anschließende Haus "Bäck im Eck" (Ebelsberg 13) auf der rechten Bildseite abgetragen, um bessere Einfahrtsverhältnisse von der neuen Brücke in den Ortskern zu gewährleisten.
Mit dem Bau der neuen Straßenbrücke über die Traun (1973–1976), die seit 2002 auch der Straßenbahn dient, mussten die drei Häuser an der nordöstlichen Seite zwischen Brückenkopf und Panholzerweg geschleift werden. Sie wurden durch einen Neubau ersetzt. Die Verbreiterung der Durchfahrt erfolgte allerdings auf Kosten der südwestlichen Straßenseite, wo nun das ehemalige Gemeindehaus auf der rechten Bildseite fast unmittelbar an die Straßenbahntrasse grenzt.
Für ihre Bediensteten und deren Familien errichtete die VÖEST ein Strandbad am Weikerlsee, das am 15. August 1953 mit einem Schwimmfest eröffnet wurde. Die Anlage wurde durch das Hochwasser 1954 schwer in Mitleidenschaft gezogen. Wegen eines Fischsterbens infolge Sauerstoffmangels im See musste sie rund zehn Jahre später gesperrt werden.
Anfang der Achtzigerjahre des 20. Jahrhunderts bestanden Pläne zur Zuschüttung beider Weikerlseen. 1991 wurde das Areal durch die Stadt Linz gekauft und zum Naherholungsgebiet ausgestaltet.