Franck während Zwischenkriegszeit und NS-Diktatur
Die Firma „Heinrich Franck Söhne“ wurde in ihrer Entwicklung durch den Ersten Weltkrieg schwer getroffen. Trotzdem gelang es, einen großen Teil des Vorkriegsgeschäfts zu retten. Linz wurde zur Zentrale jener Gesellschaft, die die selbstständig gewordenen Unternehmungen in den Nachfolgestaaten Österreich-Ungarns steuerte und überwachte.
Der „Anschluss“ Österreichs an das nationalsozialistische Deutsche Reich hatte zur Folge, dass die österreichischen Betriebe dem Unternehmen in Deutschland unterstellt wurden. Die Firma Franck sah nun die Chance weiter zu expandieren, auch in jene Länder, die von der deutschen Wehrmacht erobert worden waren. Schließlich erfolgte auch der Zusammenschluss der bisher nur durch eine Holding verbundenen Kaffeemittelfirmen zu „Franck und Kathreiner“.
Mehrere Mitglieder der Firma Franck waren gegenüber dem Nationalsozialismus positiv eingestellt. Auch Franck setzte – etwa in Linz – Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter ein. Einzelne Hinweise deuten darauf hin, dass diese besser als anderswo behandelt wurden.
Carl Franck (1849–1926), der jüngste Sohn des Firmengründers, übernahm 1883 die Führung der Linzer Firma. Unter seiner Leitung expandierte das Geschäft in der österreichisch-ungarischen Monarchie enorm.
Im Februar 1939 wurde beim Linzer Faschingsumzug, in dem sich die Anhänger des Nationalsozialismus über die Gegner und Verfolgten des NS-Regimes mit KZ-Kleidung und „Judennasen“ lustig machten, auch Werbung für Franck-Produkte gemacht.
Konferenz der Geschäftsführer der Firma Franck in Zürich im Juni 1939 mit dem Seniorchef Walter Franck (sitzend 3. v.l.), Gustav Franck (sitzend 5. v.l.), Otto Franck (sitzend 7. v.l.), Wilhelm Franck (sitzend 1. v.l.) und Johann Heinrich Franck (stehend 2. v.l.).