Kunst und Kultur

Mit dem Ende des Ersten Weltkrieges veränderte sich auch im kulturellen Bereich vieles. Besonders stark bemerkbar machten sich diese Veränderungen im Bereich des Theaters, da sich durch die starke Zunahme der Kinos die Besucher weg vom Schauspiel hin zum neuen Medium Film bewegten. Dadurch geriet das Linzer Landestheater seit der Mitte der zwanziger Jahre in große Schwierigkeiten. Das Haus hatte immer wieder mit finanziellen Problemen zu kämpfen, die 1932 sogar zu einer vorübergehenden Schließung der Spielstätte führte. Der Vormarsch des Kinos war hingegen nicht mehr zu stoppen. Ab 1918 entstanden in Linz beispielsweise das Kolosseum-Kino sowie das spätere Central-Kino im Hotel Schiff.

Im Bereich der Bildenden Kunst waren es vor allem die Künstler der 1921 wieder gegründeten Künstlervereinigung MAERZ, die in der Zwischenkriegszeit die Kunstszene beeinflussten. Darunter befanden sich Größen wie Matthias May, Anton Lutz, Paul Ikrath sowie die für ihre graphischen Arbeiten bekannten Künstler Alfred Kubin und Klemens Brosch. Letzterer blieb nicht zuletzt auch wegen seines spektakulären Selbstmordes in Erinnerung.

Auf dem Gebiet der Architektur prägte der seit 1915 als Stadtbaudirektor tätige Curt Kühne mit zahlreichen öffentlichen Gebäuden (Diesterwegschule, Parkbad, Fleischmarkthalle, Volksküche) sowie einigen Wohnbauten (z.B. Sintstraße) das städtische Erscheinungsbild maßgeblich.

Neben der bürgerlichen Hochkultur stachen in der Zwischenkriegszeit auch die Veranstaltungen der sozialdemokratischen Arbeiterschaft hervor. Hauptverantwortlich dafür waren Ernst Koref, Otto Stöber und Eduard Macku. Vor allem Macku setzte sich 1925 mit dem Riesenspektakel „Flammen der Nacht“ zum 25-jährigen Jubiläum des Arbeiterturnvereins ein Denkmal. Die Buchvorlage dazu stammte von Otto Stöber. Neben diesem traten literarisch in den zwanziger und dreißiger Jahren vor allem die Schriftstellerinnen Hedda Wagner, Maria von Peteani und Enrica von Handel-Mazzetti hervor, wobei deren politischer Hintergrund sehr unterschiedlich war.

Freiluft-Aufführung "Flammen der Nacht" am 24. Juni 1928.

Flammen der Nacht

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