PEZ

Um die Mitte des 19. Jahrhunderts erfand der Arzt und Apotheker Eduard Haas I. ein neuartiges Backpulver, das die Speisen besonders leicht verdaulich machte. Sein Sohn war Kaufmann und gründete in Untergaumberg ein Lebensmittelgeschäft. 1894 wurde die Firma „Ed. Haas“ in das Firmenregister eingetragen. Eduard Haas III. produzierte das Haas-Backpulver und entwickelte mit „Hasin“ die erste fertige Kuchenmasse. Weitere Erzeugnisse der Firma waren Puddingpulver, Vanillezucker und Brausewürfel. Der Linzer Betrieb florierte in der Zwischenkriegszeit so gut, dass Betriebsstätten in der Tschechoslowakei, in Deutschland und in Polen eingerichtet werden konnten.

Bei seinen Experimenten mit Aromen stieß Eduard Haas III. 1926 auf das in der Apotheke erhältliche Pfefferminzöl, das einen scharfen, aber erfrischenden Geschmack aufwies. Der Gebrauch von Pfefferminze als Genussmittel war bis dahin nicht üblich gewesen. Haas entwickelte „PEZ“ – was nichts anderes als Pfefferminz bedeutet – zuerst als runde Drops, stellte diese aber bald in der bekannten Form als rechteckige kleine Ziegelsteine her. Völlig neuartig war auch die maschinelle Verpackung des Produkts, die bei Süßwaren bis dahin nicht üblich war.

Die Zielgruppe für diese edlen, exklusiven Erfrischungsbonbons waren erwachsene Kundinnen und Kunden – aber keine Kinder. PEZ hatte das Image eines Luxuskonfekts. Dementsprechend gestaltete sich auch die Werbung, in der elegante junge Männer und Frauen, PEZ genießend, präsentiert wurden. 1939 musste die Produktion von PEZ wegen des Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs eingestellt werden.

Erst zehn Jahre später kam PEZ wieder auf den Markt. Mit der Erweiterung des Sortiments in Richtung Fruchtgeschmack für Kinder und der Entwicklung der PEZ-Spender, die zu begehrten Sammelstücken für Alt und Jung wurden, stieg PEZ nach 1945 zu einer Weltmarke auf.

PEZ-Werbung im Jahr 1928.

PEZ-Werbung

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