Stele Bischofstraße
ERINNERUNGSZEICHEN FÜR NS-OPFER
Standort: Bischofstraße 7
Stadtteil: Innere Stadt
Datierung: 2022
Die Erinnerungszeichen sind permanente, von der Stadt Linz errichtete Stelen, die ein personalisiertes Gedenken an Opfer des Nationalsozialismus im Stadtraum ermöglichen – insbesondere als Erinnerung an verfolgte und ermordete Linzer Jüdinnen und Juden. Jede Stele ist aus Messing gefertigt. Darauf sind Name und Geburtsjahr der Opfer des Nationalsozialismus sowie Angaben zur Deportation, Ermordung oder Flucht graviert. Der Aufstellungsort befindet sich freistehend in der Nähe von jenen Straßenzügen, wo diese Personen ihre letzte, frei gewählte Wohnadresse in Linz hatten.
Direkt neben den Namen sind an der Stele mechanische Türklingeln angebracht, die, wenn man sie drückt, einen leisen Klingelton erzeugen. Der oberösterreichische Künstler Andreas Strauss stellt die Klingel als mehrdeutige Metapher des Erinnerns ins Zentrum seiner Gestaltung, die sowohl Assoziationen des Daheim- und Zuhause-Seins hervorruft als auch den Moment des gewaltsamen Abholens beschreibt. Der Akt des „Anläutens“ stellt einen emotionalen Kontakt zu den Vertriebenen und Ermordeten her und lässt die Grenzen zwischen Vergangenheit und Gegenwart schwinden.
Verena Wagner recherchierte im Auftrag der Stadt Linz die Daten der jüdischen Flucht- und Holocaustopfer von Linz. In weiterer Folge verfasst sie sukzessive die Kurzbiographien dieser Personen.
Personen auf der Stele
Baumbachstraße 2
- Berta Roubitschek
geb. Ornstein, Jg. 1875, deportiert und ermordet 1941 in Litzmannstadt
- Ignaz Roubitschek
Jg. 1868, deportiert und ermordet 1941 in Litzmannstadt
Bischofstraße 7
- Hermine Schwager
geb. Stein, Jg. 1894, Flucht 1939 nach Palästina
- Wilhelm Schwager
Jg. 1893, Flucht 1939 nach Palästina
- Leopold Stein
Jg. 1862, deportiert 1942 nach Theresienstadt, ermordet 1942 in Treblinka
Landstraße 32
- Arthur Günsberger
Jg. 1888, deportiert und ermordet 1941 in Opole
- Katharina Günsberger
geb. Hirschler, Jg. 1899, deportiert und ermordet 1941 in Opole
Landstraße 38
- Bruno Hoffmann
Jg. 1900, Flucht 1939 in die USA
- Herta Hoffmann
geb. Pisk, Jg. 1915, Flucht 1939 in die USA
- Sabine Hoffmann
geb. Offenstadt, Jg. 1869, deportiert 1942 nach Theresienstadt, ermordet am 24.10.1942
Nähere Informationen auf www.linzerinnert.