Sabine Hoffmann

Sabine Hoffmann kam 1869 als Sabine Offenstadt und Tochter des Kaufmannes Abraham Offenstadt und der Klara, geborene Götz, in Fürth (Bayern) zur Welt. Sie hatte sieben Geschwister. Ihre um ein Jahr ältere Schwester Hedwig Offenstadt ehelichte ebenso einen Linzer, den Papierhändler Isidor Pick. Sabine Hoffmann wuchs in Fürth auf und heiratete dort 1898 den 1868 in Putnok (Ungarn, Comitat Gömör) geborenen Kaufmann Martin Hoffmann. Dieser arbeitete bereits seit den Neunzigerjahren des 19. Jahrhunderts für die Versicherung „Victoria zu Berlin“ in Linz. Darüber hinaus scheint er in Linz als Weinhändler auf.

1900 kam Sabine und Martin Hoffmanns einziges Kind, Bruno, zur Welt. Vier Jahre später zog die Familie an die Schützenstraße 18. 1914 erhielt sie die Heimatzuständigkeit in Linz und übersiedelte an die Landstraße 38.

1925 ernannte man Sabine Hoffmanns Ehemann zum Leiter der Versicherungs-Filialdirektion für die Alpenländer. 1931 starb er und die Witwe blieb weiter an der Landstraße 38 wohnen. Sabine Hoffmann erhielt eine Witwenpension durch die Versicherung „Victoria zu Berlin“. In den Linzer Adressbüchern der Dreißigerjahre wird sie als „Private“ angegeben, zuletzt, 1936, als Direktorswitwe, im selben Haushalt mit ihrem Sohn lebend. Sabine Hoffmann ist unter den Spenderinnen von Bekleidung an die kultusgemeindeeigene Fürsorgekommission zu finden.

Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen im März 1938 blieben sie und ihr Sohn Bruno Hoffman noch verhältnismäßig lange – bis Mitte Dezember 1938 – in Linz. Dann war man aber gezwungen nach Wien zu übersiedeln. Vorerst lebte Sabine Hoffmann im 6. Wiener Gemeindebezirk an der Barnabitengasse 7. Sie wechselte zweimal ihre Adresse bis sie im September 1942 in das Altersheim der Wiener Kultusgemeinde im 9. Wiener Gemeindebezirk an die Seegasse 9 zog. Von dort wurde Sabine Hoffmann drei Wochen später nach Theresienstadt deportiert, wo sie wenige Tage nach ihrer Ankunft starb. Ihrer in Linz lebenden Schwester Hedwig Pick blieb dieses grausame Schicksal erspart, sie war bereits 1937 verstorben und liegt auf dem jüdischen Friedhof in Linz begraben.

(Autorin: Verena Wagner)

Zur Stele in der Denkmaldatenbank

Übersicht der Biographien