Wilhelm Schwager

Wilhelm Schwager kam 1893 in Linz als Sohn des Benedikt Schwager und der Albine, geborene Elkan, zur Welt. Sein Vater war langjähriger Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde in Linz und besaß an der Bischofstraße 7 ein Süßwarengeschäft.

Nach Abschluss der Handelsakademie stieg Wilhelm Schwager in die Zuckerwarenfirma seines Vaters ein.

Er war sportlich ambitioniert und zählte zu den Mitbegründern des Rudervereins „Donau“.

1925 heiratete er in Linz Hermine Stein.

1927 kaufte Wilhelm Schwager das Haus Gerstnerstraße 12 in Urfahr und bezog mit seiner Frau darin eine Wohnung.

Nach dem Einmarsch der Nationalsozialisten am 12. März 1938 nahm man Wilhelm Schwager mehrmals gefangen. Im Zuge des Novemberpogroms erfolgte eine Deportation in das Konzentrationslager Dachau. Sein Unternehmen wurde inzwischen „arisiert“.

Nach seiner Freilassung, mit der Auflage Linz nicht mehr zu betreten, blieb ihm und seiner Frau nur mehr eine illegale Flucht nach Palästina als Ausweg.

Lediglich mit einem Rucksack in Palästina angekommen musste er sich mit Hilfsarbeiten über Wasser halten. Später eröffnete er eine kleine Backwarenerzeugung.

1948 kehrte Schwager wieder nach Linz zurück. Die Rückstellungsverhandlungen zogen sich in die Länge. Im April 1949 konnte er schließlich seinen Betrieb für Zuckerwaren an der Bischofstraße 7 wieder aufnehmen.

Darüber hinaus fungierte Wilhelm Schwager über mehr als zwei Jahrzehnte als Präsident der in Linz wieder neu errichteten Israelitischen Kultusgemeinde. Er starb 1979 und liegt auf dem jüdischen Friedhof in Linz begraben.

(Autorin: Verena Wagner)

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