Hermine Schwager
Hermine Schwager kam 1894 in Petzenkirchen in Niederösterreich als Hermine Stein und Tochter des Leopold und der Anna Stein, geborene Mautner, zur Welt.
Sie wuchs in Blindenmarkt, wo ihr Vater dem Beruf eines Kaufmannes nachging, auf.
1925 heiratete sie in der Linzer Synagoge Wilhelm Schwager. Sie arbeitete in der Süßwarenerzeugung ihres Mannes mit und war Leiterin des Detailgeschäftes. Der Betrieb mit Verkauf hatte den Standort Bischofstraße 7.
Ab 1927 besaßen Hermine und Wilhelm Schwager das Haus Gerstnerstraße 12, in dem sie auch Wohnung bezogen, je zur Hälfte. Im April 1936 wechselten sie allerdings an die Bischofstraße 7.
Nach März 1938 – Wilhelm Schwager wurde mehrmals in Haft genommen – bemühte sich das Ehepaar in verschiedenen Ländern um eine Einwanderungsbewilligung. Für Hermine Schwager dürfte auch Bolivien als Fluchtziel in Erwägung gezogen worden sein. Alle Versuche scheiterten.
Schließlich floh sie im Oktober 1939 mit ihrem Mann illegal nach Palästina. Dort musste sie sich als Bedienerin ihren Lebensunterhalt verdienen.
Die Lage verbesserte sich ein wenig, als das Ehepaar mit einer Erzeugung von Lebkuchen begann.
1948 kehrte Hermine Schwager mit ihrem Mann wieder nach Linz zurück. Nach Rückstellung und Wiedereröffnung des Zuckerwarengeschäftes arbeitete Hermine Schwager wie zuvor im Betrieb an der Bischofstraße. Sie starb im Juni 1968.
(Autorin: Verena Wagner)