Kommunalpolitik 1919 – 1934
Das Entstehen der Republik war in Linz nach einer kurzen Übergangsfrist mit einem politischen Führungswechsel verbunden: Durch die Einführung des allgemeinen, gleichen und geheimen Wahlrechts unter Einschluss des Frauenwahlrechts wurden die Sozialdemokraten zur führenden Kraft in der Gemeindestube.
Eines der Hauptprobleme in der Gemeindepolitik war die Wohnungsnot. Über die Notwendigkeit des Wohnungsbaues herrschte im Gemeinderat weitestgehend Konsens, beim Wie schieden sich allerdings die Geister. Während die Sozialdemokratie eher das Mehrparteienhaus präferierte, setzten die bürgerlichen Parteien auf das Siedlungshaus. Ähnliche Differenzen gab es bei der Frage der Bauträgerschaft und Finanzierung.
Vielfach von den bürgerlichen Parteien kritisiert, beschritt die sozialdemokratische Majorität im Gemeinderat neue Wege in der Jugendwohlfahrt und im Schulwesen. So wurden Kinderbetreuungseinrichtungen und die prophylaktische Gesundheitsfürsorge eingeführt. Mit dem Bau der Diesterwegschule entsprach man den pädagogischen Erkenntnissen der Zeit. Mit der Errichtung des Parkbades als erstem öffentlichen Hallenbad in Oberösterreich wurde auch einem hygienischen Bedürfnis Rechnung getragen.
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