Juden­vertreibung und Zwang­s­migration in der Paten­stadt des "Führers"
Kapitel 4

Ab dem März 1938 kann man in Österreich dennoch von einem "Kulturbruch" sprechen, das Zusammenleben erfolgte nun nach einer von nationalsozialistischer Seite definierten Form "rassenspezifischer" Hierarchie. Judenverfolgungen begannen in Linz sofort nach dem deutschen Einmarsch.

Der "Führer" des nationalsozialistischen Dritten Reiches, Adolf Hitler, hatte von seiner Geburt im Jahre 1889 an bis 1907 in Oberösterreich gelebt, und ist in Linz bereits früh mit Antisemitismus und Slawenfeindlichkeit in Kontakt geraten.

In der Zwischenkriegszeit wurden hier auch Adolf Eichmann und Ernst Kaltenbrunner sozialisiert. In der NS-Zeit ist Linz neben Berlin, Hamburg, München und Nürnberg zu einer der sogenannten "Führerstädte" bestimmt worden. Ganz allein trug Linz den Titel "Patenstadt des Führers".

Migration wurde in der NS-Zeit zur Zwangsmigration - tausende Menschen flüchteten aus Oberösterreich, zehntausende wurden vor allem in den Zentralraum zur Zwangsarbeit in der Rüstungsindustrie verschickt. Juden und zum Teil auch Oppositionelle, die nicht rechtzeitig flüchten konnten, wurden in Konzentrationslager deportiert.

Ankunft italienischer Arbeiter im Mai 1941

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