Linz im "langen" 19. Jahrhundert
Kapitel 2
Eine besonders wichtige Phase stellt im Rahmen dieser Bevölkerungs- und Migrationsgeschichte die Phase der Industrialisierung dar.
Beginnend mit den 1830er und 1840er Jahren, endet sie mit dem Übergang zur Hochindustrialisierung. In diesen Jahren dominierte ein Zuwanderungsmuster, bei dem sehr viele Zuwanderer als regionale Migranten zu bezeichnen waren, aber auch Böhmen, vor allem Südböhmen, in geringem Ausmaß auch andere Kronländer der Monarchie ein Arbeitskräftereservoir darstellte.
Rein quantitativ dominierten damals Zuwanderer die Stadt, nach dem lange gültigen Heimatrecht wurden zur Jahrhundertwende 23% der Bewohner als "einheimisch" und 77% als "fremd" eingestuft.
In der einmal als "überhitzt deutschnational" charakterisierten Stadt stießen vor allem jüdische und tschechische Zuwanderer ungeachtet ihrer eher geringen Zahl häufig auf Ablehnung.
Zum nächsten Kapitel: Wachstum trotz Geburtendefizit - die Zwischenkriegszeit
Zurück zum Kapitel: Allgemeines zu Demographie und Migration