Der „Ständestaat“ 1934–1938
In der Ersten Republik führte die Polarisierung zwischen den politischen Lagern zu einer Krise der Demokratie. Diese endete in der Ausschaltung des Parlaments durch Bundeskanzler Dollfuß im März 1933. Der bewaffnete Widerstand des Republikanischen Schutzbundes gegen eine Waffensuche der Exekutive im Linzer Hotel Schiff bot der Regierung 1934 den willkommenen Anlass, nach einem blutigen Bürgerkrieg die Sozialdemokratische Partei zu verbieten und die Republik in einen autoritären „Ständestaat“ umzuformen. Das politische Klima verschärfte sich aber weiterhin. Die Regierungen unter Dollfuß und – nach dessen Ermordung durch Nationalsozialisten – Schuschnigg wollten gegen radikale NS-Aktivisten vorgehen und mit den „Gemäßigten“ verhandeln.
Dies konnte wegen der engen Verbindungen der österreichischen Nationalsozialisten zu Hitler-Deutschland nicht gelingen. Der „Anschluss“ an das Deutsche Reich erfolgte schließlich dreifach: durch die Unterwanderung des „Ständestaates“ mit NS-Parteigängern, durch die Machtergreifung der illegalen österreichischen Nationalsozialisten sowie durch den Einmarsch der Deutschen Wehrmacht und SS.
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