Identität und Image
Kennzeichnend für Linz war die bis weit ins 19. Jahrhundert reichende Beschränkung der Stadt auf das Gebiet westlich und östlich des Hauptplatzes und der Landstraße. Um 1900 war Linz bloß die neuntgrößte Stadt der österreichischen Reichshälfte der Doppelmonarchie. Dieses Provinzimage blieb an der Stadt auch während der Ersten Republik haften, mussten doch – trotz aller großer Modernisierungsprojekte wie Parkbad, Diesterwegschule und sozialer Wohnbau – viele wichtige Investitionsvorhaben aus Geldmangel unterbleiben.
Das auf Hitler persönlich zurückgehende Vorhaben, seine „Heimatstadt“ in eine nationalsozialistische Wirtschafts-, Verwaltungs- und Kulturmetropole zu transformieren, schien es mit einem Male möglich zu machen, die Rolle des Provinzortes abstreifen zu können. Die NS-Machthaber realisierten manche weit vor 1938 geplanten Projekte wie die Errichtung einer neuen Donaubrücke und zahlreiche Wohnbauten und werteten dies propagandistisch aus.
Seit 1973 wurde der Spruch „In Linz beginnt’s“ offiziell beworben. Ein neues Selbstverständnis der Stadt drückte sich in den Achtzigerjahren in der Kampagne von Bürgermeister Hugo Schanovsky aus, wonach Linz zur saubersten Industriestadt werden solle. Unter dem Motto „Linz lebt auf“ sollte 1989 eine Imagekampagne die Aufwärtsentwicklung der jüngeren Vergangenheit wie die erfolgreiche Sanierung der Linzer Luft und das Konzept "Kultur für alle" bewusst machen. Ein jahr vor dem Kulturhauptstadtjahr 2009 wurde schließlich der neue Slogan "Linz verändert" präsentiert.
Zum Inhaltverzeichnis "Linz von der Industrie- zur Informationsgesellschaft"