Wirtschaft

Die folgenreichste wirtschaftliche Entscheidung war, die in der NS-Zeit errichteten, schwer bombengeschädigten Großbetriebe wieder auf- und auszubauen.

Seit Oktober 1945 waren die ehemaligen NS-Betriebe unter der Bezeichnung „Vereinigte Österreichische Eisen- und Stahlwerke AG“ (VÖEST) zu einem Großunternehmen zusammengefasst und von der US-Besatzungsmacht im Juli 1946 an Österreich übergeben worden.

Zehn Tage später wurde mit der Verstaatlichung der österreichischen Grundindustrie auch die VÖEST verstaatlicht. Zum Aufstieg des Werkes trug die revolutionäre Erfindung des LD-Verfahrens wesentlich bei.

Ähnlich verlief die Entwicklung der Stickstoffwerke. Sie wurden 1946 ebenfalls verstaatlicht und in „Österreichische Stickstoffwerke AG“ umbenannt. In der Folge entwickelte sich die ursprüngliche Stickstofffabrik zu einem Chemieunternehmen mit diversifizierter Produktpalette. Äußeres Zeichen dafür war die Umbenennung in „Chemie Linz AG“ (1973).

Nachdem die Lebensmittelknappheit und Versorgungsengpässe der unmittelbaren Nachkriegszeit überwunden waren, verzeichnete auch der Handel einen enormen Aufschwung. Linz profitierte vom Handelsboom seit den 50er Jahren mehr als das übrige Oberösterreich. Zur Einkaufsattraktion ersten Ranges wurde das 1963 eröffnete „Passage-Kaufhaus“ an der Landstraße.

Blick über die VÖEST 1952

Inhaltsverzeichnis "Linz zwischen Wiederaufbau und Neuorientierung"