Entnazifizierung im Burgenland im Lichte des Aktenbestandes des BLA und der Bezirkshauptmannschaften

Autor: Gerhard Baumgartner

Russische Brückenkontrolle

Statistisch betrachtet wies das Burgenland, welches in den Jahren der NS-Herrschaft als autonome Verwaltung nicht existiert hatte, eine der geringsten Nazifizierungsquoten in Österreich auf. Zugleich lag es bei den illegalen NSDAP-Mitgliedschaften im Österreich jedoch an fünfter Stelle. Gegen 876 der rund 15.000 burgenländischen NS-Registrierten wurde ein Verfahren an einem Volksgericht eingeleitet, 18 % davon wurden tatsächlich verurteilt. Der Beitrag untersucht anhand des einschlägigen Aktenbestandes im Burgenländischen Landesarchiv in Eisenstadt die Geschichte der Entnazifizierung und Wirtschaftssäuberung im Burgenland und illustriert mit zahlreichen Einzelbeispielen, wie oberflächlich die im Gesetz vorgesehene Bestrafung der ehemaligen Nationalsozialist/inn/en gehandhabt wurde. Er zeigt auch die personellen Kontinuitäten in der öffentlichen Verwaltung im Burgenland vor, während und nach der NS-Herrschaft auf.

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