„Allem voran möchte ich das Problem der endgültigen Liquidierung des nationalsozialistischen Geistes stellen“.
Entnazifizierung im Bundesland Salzburg
Autor: Oskar Dohle
Salzburg nimmt unter den österreichischen Bundesländern insofern eine Sonderstellung ein, da es 1945–1955 als einziges zur Gänze unter US-amerikanischer Besatzung stand. Somit konnten die Maßnahmen der US-Amerikaner zur Registrierung von Nationalsozialisten und in weiterer Folge zur Entnazifizierung hier flächendeckend durchgeführt werden. Die unmittelbare Nähe zu Deutschland brachte es überdies mit sich, dass auch in der öffentlichen Verwaltung während des Krieges verhältnismäßig viele Arbeitskräfte aus dem „Altreich“ zum Einsatz gekommen waren. Dies führte parallel zur Entlassung von Nationalsozialisten zu einem massiven Personalabbau nach Kriegsende. Die daraus resultierende Personalnot verhinderte oftmals eine konsequente Entfernung von belasteten Personen. Besonders dramatisch stellte sich die Situation im Schulwesen und im Bereich der Justiz dar. Eine detaillierte Vorstellung der archivalischen Quellen im Salzburger Landesarchiv sollen weitere Forschungen erleichtern, wobei auch auf Bestände aus der Zwischenkriegszeit eingegangen wird, da diese oftmals die „persönliche Vorgeschichte“ von Nationalsozialisten beinhalten und somit eine differenziertere Beurteilung der Entnazifizierung ermöglichen.
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