Die Tätigkeit des Linzer Volksgerichts...
...und das Projekt „EDV-gestützte Erschließung der Volksgerichtsakten im Oberösterreichischen Landesarchiv“
Autor: Konstantin Putz
Die Prozessdokumente der 1945/46 eingerichteten österreichischen Volksgerichte waren bis vor kurzem eine von der Zeit- und Justizgeschichte kaum genutzte Quelle. Das hing auch mit ihrem bescheidenen Erschließungscharakter zusammen. Seit wenigen Jahren werden die Akten der österreichischen Volksgerichte in einem umfangreichen Projekt erschlossen. Dieser Beitrag gibt auf Grundlage der schon auf EDV-Basis erschlossenen Akten des Volksgerichts Linz einen Überblick über dessen Tätigkeit. Sie ermöglichen insbesondere Aussagen über die so genannten Endphaseverbrechen, das sind u. a. die Verfahren gegen Verbrechen im KZ Mauthausen und dessen oberösterreichischen Nebenlagern, die diversen Todesmärsche von und zum KZ Mauthausen, die so genannte Mühlviertler Hasenjagd sowie die Massenmorde in Hartheim. Weiters erhält man Informationen über „Arisierungen“, über andere Verbrechen im Zuge des „Anschlusses“ im März 1938 sowie über die Misshandlung/Ermordung von Zwangsarbeiter/inne/n in Oberösterreich.
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