Emanuel Sand

Emanuel Sand wurde 1882 in Russisch Moldawitza (Rusii Moldovitci, Rumänien) geboren. Seine Mutter hieß Manzie, geborene Schärf. Sein Vater, Uscher Sand, war Verwalter bzw. Privatbeamter in Kimpolung (Campulung, Rumänien). Es gab früh einen Bezug zu Linz, da zwei seiner Brüder und sein späterer Schwager bereits um die Jahrhundertwende hier die Eisenbahnakademie besuchten.

Emanuel Sand arbeitete in Pozoritta (Pojorâta, Rumänien) als selbstständiger Holzhändler. 1909 heiratete er in diesem Ort Mina Bruckner.

Im Zuge des Ersten Weltkriegs floh das Ehepaar Sand 1917 mit drei Töchtern in den Westen der Monarchie, nach Oberösterreich. Emanuel Sand fand Arbeit bei der Holzindustrie-Aktiengesellschaft. Über einen längeren Zeitraum waren seine Arbeitsstellen im Mühlviertel. 1922 wurde ihm ein Zeugnis als tüchtiger Holzfachmann ausgestellt, als der er die größeren Linzer Tischlereifirmen mit Tischler- und Bauholz belieferte.

1924 besaß er bereits selbst eine Holzgroßhandlung an der Figulystraße 3. In den Dreißigerjahren kam noch eine Öl- und Benzinzapfstelle an der Unteren Donaulände hinzu.

Emanuel Sand war ein engagiertes Mitglied der Linzer Kultusgemeinde, etwa innerhalb des Vorstandes und der Zionistischen Ortsgruppe. Er fungierte über viele Jahre als Tempelvorsteher und war bis 1938 in der Chewra Kadischa bzw. der Friedhofskommission aktiv.

1939 gelang es ihm, sich mit seiner Frau nach Palästina zu retten. Sie lebten zusammen mit der ebenso dorthin geflohenen Familie ihrer Tochter, Edith und Hermann Rubinstein, in einer Wohnung in Ramat Gan.

Emanuel Sand starb 1964.

(Autorin: Verena Wagner)

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