Leopold Blechner

Leopold Blechner kam 1882 als Sohn des Fabriksdisponenten Adolf Blechner und der Emma, geborene Petrak, in Wien zur Welt. Er hatte fünf jüngere Geschwister und war nach Nagymarton, Ungarn (Mattersburg, Burgenland), zuständig.

Sein Beruf wird als Vertreter und Handelsreisender bezeichnet. Nach eigenen Angaben diente er in der Monarchie sieben Jahre im Heer als Korporal im Infanterieregiment 76. Leopold Blechner erhielt seine Ausbildung in der Metallwarenbranche. Geschäftlich soll er sich unter anderem in Deutschland, der Tschechoslowakei, Jugoslawien, Schweiz, Polen, Rumänien und Italien aufgehalten haben, ohne jedoch eine andere Sprache als Deutsch zu beherrschen. In Linz lebte er ab 1926, oft nach Wien und in andere Städte pendelnd. 1936 wohnte er an der Kapuzinerstraße 32.

Ab 1936 dürfte sich der vorerst ledige Leopold Blechner finanziell in tristen Verhältnissen befunden haben. In den Dreißigerjahren quartierte er sich in Wien immer nur kurz im Logishaus M. Kepny, einem Massenquartier, ein. Von dort meldete er sich entweder nach unbekannt, nach Linz, Wiener Neustadt, Mödling oder in die Steiermark ab. Auch im Männerwohnheim an der Wurlitzergasse 89 im 17. Wiener Gemeindebezirk nahm er Quartier. In Linz scheint Leopold Blechner zuletzt im Haus Altstadt 22 wohnend auf, dort bis Juli 1938, danach nur mehr in Wien.

Bereits nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im März 1938, am 25. Juli 1938, heiratete er in Wien die 1888 in Jaworów (Jaworiw, Ukraine) geborene Cywja Serber. Sie gehörte ebenso der jüdischen Religion an. Eine Abmeldung Leopold Blechners und seiner Frau von Wien am 6. Mai 1942 bezeugt ihre Deporation nach Minsk. Beide wurden Opfer der Shoah.

(Autorin: Verena Wagner)

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