Margarethe Töpfer

Margarethe Töpfer wurde am 26. Dezember 1887 in Linz geboren. Sie war das jüngste von fünf Kindern des Ehepaares Joseph und Johanna Töpfer, geborene Kurtz.

Ihre Mutter führte selbstständig einen Antiquitätenhandel im eigenen Haus Altstadt 3. Margarethe Töpfer wuchs in diesem Umfeld auf und absolvierte ihre Pflichtschulzeit in Linz. Mehr Bildung war nicht vorgesehen, denn sie sollte den aufwändigen koscheren Haushalt der Eltern führen.

Sie blieb zeitlebens unverheiratet und verwöhnte die zu den Feiertagen aus nah und fern anreisenden Geschwister mit besonderen Spezialitäten.

Nach dem März 1938 wurde das bescheidene Leben Margarethe Töpfers jäh zerstört.

Es gelang ihr durch Beziehungen zu höheren Nationalsozialisten eine Entlassung ihres Bruders Ernst aus seiner Haft im Konzentrationslager Dachau zu bewirken.

Die nationalsozialistischen Machthaber zwangen sie im November 1938 nach Wien zu übersiedeln. Sie fristete dort in Einsamkeit und Armut ihr Leben.

Sie geriet in eine der berüchtigten nationalsozialistischen „Reibpartien“ und musste mit einer Zahnbürste den Gehsteig reinigen. Ein andermal war sie wegen des fehlenden Judensterns an ihrer Kleidung mehrere Wochen in Haft.

Schließlich soll sie von der Straße weg verhaftet worden sein. Mit 998 weiteren Jüdinnen und Juden deportierte man Margarethe Töpfer im April 1942 von Wien nach Izbica in Polen, das sie nicht überlebte.

(Autorin: Verena Wagner)

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