Alfred Feder

Alfred Feder kam 1898 als Sohn des Geschäftsreisenden Theodor Feder und dessen Frau Olga, geborene Beck, in Urfahr zur Welt. Er hatte drei jüngere Brüder: Ernst 1900, Otto 1902 und Viktor 1908 in Linz geboren.

Alfred Feder besuchte ab 1904 fünf Jahre die Volksschule an der Spittelwiese. Die Familie wohnte zu dieser Zeit an der Flügelhofgasse 4. Im November 1907 übersiedelte sie an die Badgasse 6. Danach setzte Alfred Feder an der Bürgerschule Spittelwiese seine Ausbildung fort. Drei Jahre lang diente er beim Militär. 1920 meldete Alfred Feder an seiner Wohnadresse Badgasse 6 für drei Monate einen Rohproduktenhandel an. 1936 wird er als lediger Mann und beruflich als Handelsangestellter bezeichnet.

Nach dem März 1938 scheint der zurückgezogen lebende Alfred Feder nicht sofort in das Blickfeld der brutalen Maßnahmen der Nationalsozialisten geraten zu sein. Am 20. Mai 1938 füllte Theodor Feder für sich und seine Familie den Auswanderungsfragebogen der Fürsorgezentrale der Wiener Kultusgemeinde aus. Seinen Sohn Alfred bezeichnete er beruflich als Privaten. Bereits im Februar 1939 musste Alfred Feder für das Matrikenamt der Linzer Kultusgemeinde das von Max Hirschfeld geschaffene Formular zur Anmeldung der Annahme des zusätzlichen Vornamens „Israel“ ausfüllen und unterzeichnen. Ende April 1939 hatte er nochmals für eine polizeiliche Meldung die Verwendung dieses Zusatznamens zu bestätigen.

Alfred Feder lebte bis zu seiner Vertreibung aus Linz im April 1939 bei seinen Eltern an der Badgasse 6. In Wien bezogen alle drei gemeinsam ein Quartier an der Schönererstraße 42 (heute Heinestraße) im 2. Wiener Gemeindebezirk. Wenige Monate später setzte man Alfred Feder auf eine Transportliste nach Polen, er musste seine Eltern in Wien zurücklassen. Man deportierte ihn am 20. Oktober 1939 nach Nisko, wo er umkam. Es war dies der erste von zwei Transporten nach Nisko mit 912 Personen gewesen.

(Autorin: Verena Wagner)

Zur Stele in der Denkmaldatenbank

Übersicht der Biographien