Theodor Feder

Theodor Feder kam 1868 als Sohn des Sigmund Feder und der Theresia Anna, geborene Pick, in Chotebor (Chotěboř, ČR) zur Welt. Die Familie war nach Chrastan im Bezirk Beneschau (Chrášťany u Benešova, ČR) heimatzuständig.

Laut eigenen Angaben wechselte Theodor Feder bereits 1892 seinen Wohnsitz nach Linz. Im Adressbuch Urfahr 1894 ist er als Commis, wohnhaft an der Hauptstraße 30, vermerkt. Seine Eltern übersiedelten ebenso in den 1890er-Jahren nach Urfahr. Auch zwei seiner Geschwister zog es zumindest zeitweise in die Landeshauptstadt: den 1865 geborenen Commis Ignaz Feder und die 1873 zur Welt gekommene und als Modistin tätige Aloisia (Louise) Feder, verheiratete Waldes. Im Jänner 1897 verlobte sich Theodor Feder mit der in Kuttenberg (Kutná Hora, ČR) ansässigen Olga Beck. Zur Zeit seiner Eheschließung 1897 war er bereits „Geschäftsführer“ und wohnte in Urfahr. Dem Ehepaar wurden vier Söhne geboren.

1900 meldete Theodor Feder den Handel mit Galanterie- und Kurzwaren an, 1903 versuchte er die Gründung einer Handelsagentur mit Bettfedern, Schusterzubehör und Likören im Haus Altstadt 28. Ab 1905 arbeitete er fünfzehn Jahre als Vertreter in der Likörfabrik Salomon Spitz. 1911 meldete Theodor Feder neuerlich ein Gewerbe an, diesmal ein Handelsagentur- und Kommissionsgewerbe an der Badgasse 6, seiner neuen Wohnadresse. 1920 wechselte er seinen Arbeitgeber, er verließ nach 15 Jahren die Likörfabrik Spitz und wurde Vertreter in einem Galanteriewarengeschäft an der Landstraße 48, bei Jakob Treichlinger.

1938 trafen Theodor Feder die diffamierenden Maßnahmen des nationalsozialistischen Regimes. Am 1. Juli zwang man ihn seinen letzten Gewerbeschein für eine Handelsagentur und den Kommissionshandel zurückzulegen. In seinem verpflichtenden Vermögensverzeichnis konnte er lediglich auf eine Pension als Handelsangestellter verweisen. Auf dem Fragebogen der Fürsorgezentrale der Wiener Kultusgemeinde gab er an, der deutschen und tschechischen Sprache mächtig zu sein. Theodor Feder vertrieb man gemeinsam mit seiner Frau nach Wien. Dort wohnte das Ehepaar, spätestens ab April 1939 und anfangs mit seinem ledigen Sohn Alfred, bis 1942 an der Schönererstraße (heute Heinestraße) 42 im 2. Wiener Gemeindebezirk. Theodor Feder wurde gemeinsam mit seiner Frau im Jänner 1942 nach Riga deportiert, wo er umkam.

(Autorin: Verena Wagner)

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