Oskar Hirschfeld

Oskar Hirschfeld kam 1900 als jüngster Sohn des Ehepaares David und Babette Hirschfeld, geborene Fried, in Linz zur Welt. Sein Vater war zwei Jahre zuvor nach Linz gezogen und betätigte sich als Kaufmann, so wie auch seine Mutter beruflich in den Kleider- und Stoffhandel eingebunden war. Er hatte fünf ältere Geschwister, die das Erwachsenenalter erreichten: Jenö (Johann), Samuel, Helene, Max und Marie.

1906 wurde Oskar Hirschfeld an der Volksschule Figulystraße eingeschult, ein Jahr später setzte er – aufgrund einer Übersiedlung der Familie – seine schulische Laufbahn an der Schützenstraße (heute Südtirolerstraße) fort. Danach besuchte er drei Jahre das Realgymnasium an der Khevenhüllerstraße und erlernte schließlich das Schneiderhandwerk.

Nachdem David und Samuel Hirschfeld das Haus Schillerstraße 46 erworben hatten, zog Oskar Hirschfeld mit seinen Eltern in die sogenannte „Hausherrenwohnung“ im ersten Stock und wohnte dort bis zu seiner Flucht 1938. 1927 erhielt er an diesem Standort eine Gewerbeberichtigung als Schneidermeister. 1928 richtete er sich eine Schneiderwerkstätte an der Schubertstraße 29 ein. Schon wenig später ist er an der Volksfeststraße 2 zu finden und nach Lehrjungen und Lehrmädchen suchend. 1934 fand er an der Promenade 20 schließlich seine letzte Bleibe, bis ihm mit März 1938, gleich allen Jüdinnen und Juden, durch das nationalsozialistische Regime der Beruf untersagt wurde. Sofort beschlagnahmte man sein Geschäft.  

Oskar Hirschfeld hatte einen ruhigen Charakter und blieb bis zu seiner Flucht 1938 ledig. Er war wie seine Schwester Helene Hesky Mitglied im Jüdischen Turn- und Sportvereins ITUS und erklärte 1937 seine Mitgliedschaft in der Israelitischen Beerdigungsbruderschaft. Es gelang ihm Ende August 1938 eine Flucht nach Palästina. Dort ging Oskar Hirschfeld noch eine späte Ehe ein und wurde Vater dreier Kinder.

(Autorin: Verena Wagner)

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