Helene Schiller

Helene Schiller kam 1893 als Helene Weil und Tochter des Weinhändlers Friedrich Weil und der Julie, geborene Lederer, in Wien zur Welt. Sie hatte zwei Schwestern, Irene und Luise.

Die Töchter Friedrich und Julie Weils wuchsen in großbürgerlichem Milieu und schöngeistig erzogen auf. Helene Schiller erlernte das Klavierspiel.

Sie heiratete 1915 Rudolf Schiller, 1916 kamen Sohn Herbert und 1918 Tochter Edith zur Welt.

Der Umzug der Familie 1920 nach Wels bedeutete für Helene Schiller eine große Umstellung. Opern, Konzerte und nicht zuletzt der Freundeskreis fehlten ihr.

Die Übersiedlung von Wels nach Linz einige Jahre später, aufgrund eines beruflichen Neuanfangs Rudolf Schillers, fiel Helene Schiller ebenso schwer. Dennoch gelang ihrem Mann wieder ein rascher beruflicher Erfolg und man bezog eine große Wohnung im mondänen „Ankerhof“ an der Stelzhamerstraße. Dort widmete sie sich weiterhin der Kunst, spielte Klavier und züchtete Kakteen.

Ihr Mann war Zionist, ihn zog es schon viele Jahre zuvor nach Palästina, aber Helene Schiller verweigerte eine Auswanderung. Mit dem Einmarsch der Nationalsozialisten in Österreich im März 1938 musste nun auch dieser Schritt vollzogen werden.

1939 erreichte das Ehepaar Schiller mit dem ganzen Hausrat Tel Aviv. Die Wohnungslage war dort aber eine vollkommen andere als in Linz. Die Unterkünfte waren so klein, dass kein einziger Teppich in eines der Zimmer gepasst hätte. So musste bald ein Großteil des Inventars und selbst das Klavier um einen geringen Preis verkauft werden.

Helene Schiller unterstützte in den folgenden Jahren ihre Tochter in vielerlei Hinsicht und lebte zuletzt in einem Seniorenheim. Dort war sie für die Bibliothek verantwortlich und als Expertin für Musik sehr angesehen. Sie starb 1973 mit 80 Jahren.

(Autorin: Verena Wagner)

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