Ignaz Bruckner
Ignaz Bruckner kam 1895 in Pozoritta (Pojorâta, Rumänien) als Sohn von Sebastian und Helene Bruckner, geborene Harth, zur Welt. Zu seinen Geschwistern zählten, um nur einige zu nennen, Isidor Bruckner, Mina Sand und Dr. Alfred Bruckner. Seine Eltern flohen 1916, im Zuge des Ersten Weltkriegs, nach Linz.
Ignaz Bruckner besuchte nach seinem Kriegsdienst von 1918 bis 1919 an der Linzer Handelsakademie einen kaufmännischen Kurs für Offiziere. Danach beschäftigte er sich, wie viele seiner Familienmitglieder, mit dem Schnittholzhandel, ab 1926 am Standort Linz.
1927 heiratete er Elisabeth Gans, die älteste Tochter der in Linz wohnhaften Familie Michael und Sabine Gans.
Ignaz Bruckner und seine Frau lebten in den Dreißigerjahren an der Herrenstraße 48. Phasenweise stellte er seine Holzexportfirma ruhend und arbeitete als kaufmännischer Angestellter im Holzhandel seines Schwagers Emanuel Sand.
Er zählte zu den Gründungsmitgliedern der Ortsgruppe Linz des Bundes Jüdischer Frontsoldaten und der 1930 in Linz ins Leben gerufenen Ortsgruppe der Zionisten-Revisionisten. Mitte der Dreißigerjahre wandte er sich aber vom rechts-gerichteten Zionismus Jabotinskys wieder ab und avancierte zu einem leitenden Mitglied der Zionistischen Ortsgruppe, den Chaim Weizmann-Anhängern.
Die Maßnahmen der Nationalsozialisten gegen Jüdinnen und Juden trafen ab März 1938 auch Ignaz Bruckner. Im August 1938 musste er seinen Gewerbeschein für Handel mit Holz zurücklegen. Zu diesem Zeitpunkt hatte er sich bereits zu seinem älteren Bruder Isidor Bruckner an die Landstraße 68 geflüchtet und wohnte dort im Hofgebäude.
Im Zuge des Novemberpogroms gefangen genommen, deportierte man Ignaz Bruckner nach Dachau. 1939 gelang ihm mit seiner Familie die Flucht in die USA.
Ignaz Bruckner lebte mit seiner Familie in New York.
(Autorin: Verena Wagner)