Josefine Buchwald

Josefine Buchwald kam 1899 als Josefine Guttmann und Tochter von Adolf und Elisabeth Guttmann, geborene Wodička, in Urfahr zur Welt. 1906 wurde ihr jüngerer Bruder, Rudolf, geboren.

Die Familie Guttmann wohnte im Haus ihrer Verwandten Betti und Karl Weil, dort wuchs Josefine auf und erlernte das Modistenhandwerk.

1914 erbte Josefine Buchwald gemeinsam mit ihrem Bruder das Haus der Großtante Betti Weil, Hauptstraße 39. Dieses wurde allerdings wenige Jahre danach verkauft.

In der zweiten Hälfte der Zwanzigerjahre heiratete sie den Kaufmann Emil Buchwald. 1927 war das Paar an der Figulystraße 1 wohnhaft und blieb an dieser Adresse bis 1936 ausgewiesen. Durch ihre Ehe wurde Josefine Buchwald tschechische Staatsangehörige und nach Slavkova o Vyškov (Austerlitz bei Wischau) zuständig.

1931 erwarb Josefine Buchwald gemeinsam mit ihrem Bruder Rudolf Guttmann das Haus Gerstnerstraße 16 in Urfahr. Dort lebten vorerst ihre Mutter und ihr Bruder. Wann Josefine Buchwald mit ihrem Mann ebenso in ihr Eigentum zog, bleibt offen.

Nach März 1938 waren die Geschwister gezwungen, das Gebäude zu verkaufen.

In ihrem Vermögensverzeichnis, das Josefine Buchwald für die Nationalsozialisten erstellen musste, sind neben Schmuck und Silberbesteck einige Möbelstücke wie ein wertvoller Maria-Theresien-Schrank, eine Vitrine mit Inhalt, Biedermeiersessel, -sofa und -kommode sowie zwei Standuhren, ein Barockengel und eine Holzmadonna zu finden.

Ende Juni 1938 verkauften sie das Mietwohnhaus mit Garten an ein Linzer Ehepaar. Dieses „erlaubte“ Josefine Buchwald und ihrem Mann noch bis Ende September 1938 darin zu wohnen.

Josefine Buchwald floh mit ihrem Mann nach Prag. Nach Besetzung der Tschechoslowakei durch das nationalsozialistische Regime setzten auch dort Verfolgungen gegen Jüdinnen und Juden ein. Im November 1942 wurde sie mit ihrem Mann nach Theresienstadt deportiert und ein Jahr später nach Auschwitz, das sie nicht überlebte.

(Autorin: Verena Wagner)

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