Martha Kulka

Martha Kulka kam 1903 als Martha Fürnberg und Tochter des Lederhändlers Johann und der Jenny (Johanna) Fürnberg, geborene Hahn, in Urfahr zur Welt. Sie wuchs ab ihrem siebten Lebensjahr an der Neugasse 7 auf und besuchte von 1914 bis 1918 das Mädchenlyzeum an der Körnerstraße.

1924 heiratete sie den in Steyr beschäftigten Ingenieur Ignaz Uhl. 1931 starb ihr Vater.

Im Sommer 1938, in Österreich waren bereits die Nationalsozialisten an der Macht, lebte Martha Kulka bei ihrem Mann in der Tschechoslowakei. Etwa 1939 ließ sich das Ehepaar Uhl scheiden und Martha floh mit ihrer Mutter nach Prag. Dort verdiente sie ihren Lebensunterhalt als Friseurin. In Prag lernte sie auch den Zahnarzt Dr. Marcel Kulka kennen, den sie heiratete.

1942 wurden Martha Kulka und ihre Mutter sowie ihr Mann nach Theresienstadt deportiert. Wenig später setzte man Dr. Marcel Kulka auf einen Transport nach Auschwitz. Sie wollte ihren Mann nicht allein lassen und ging freiwillig mit ihm mit.

An der Rampe in Auschwitz wurden sie getrennt, Martha Kulka zwang man zur Arbeit in einer Munitionsfabrik. Später wurde sie in einem Lager in Freiberg in Sachsen zur Herstellung von Flugzeugteilen verwendet, bis man dort 1945 die Arbeit durch das Herannahen der Alliierten einstellte. Nach einer zweiwöchigen Irrfahrt in unbedeckten Güterwaggons und ohne Verpflegung landete sie mit ihren Leidensgenossinnen in Mauthausen. Eine Woche später wurde sie dort befreit. Ihr Mann hingegen überlebte die Shoah nicht.

Martha Kulka kehrte wieder nach Urfahr zurück und arbeitete viele Jahre in der Linzer Kultusgemeinde als Sekretärin und in Aufgaben der Opferfürsorge. Sie starb 1987 und liegt auf dem jüdischen Friedhof in Linz begraben.

(Autorin: Verena Wagner)

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