Joseph Michael Schwager

Micha Shagrir kam im Herbst 1937 als Joseph Michael Schwager und Sohn des Rechtsanwaltes Dr. Karl Schwager und der Valerie Schwager, geborene Löwit und verwitwete Grunwald, in Linz zur Welt.

Als Säugling musste er im Sommer 1938 mit seinen Eltern und seinem Halbbruder Hermann nach Palästina fliehen. Nachdem Karl und Valerie Schwager zwischen 1919 und 1930 im Kibbuz Heftziba gearbeitet hatten, wurden sie 1938 dort wieder aufgenommen. Die Familie blieb vier Jahre in diesem Kibbuz, danach zog sie nach Tel Aviv.

Micha Shagrir diente in den israelischen Verteidigungskräften und änderte seinen Namen von Schwager auf Shagrir.

Beruflich betätigte er sich als Nachrichtenreporter unter anderem beim Radiosender Kol Israel. Als Mitarbeiter des israelischen Fernsehens avancierte er bald zu einem der größten Filmproduzenten Israels mit dem Schwerpunkt Dokumentarfilme.

Er heiratete die 1937 geborene Aliza Levy, dem Ehepaar wurden zwei Söhne, Oron und Hagai, geboren.

Aliza Shagrir kam 1980 bei einem Terroranschlag in Paris um.

Micha Shagrirs erste offizielle Einladung nach Linz war anlässlich der Eröffnung der Ausstellung an der Körnerschule über die Geschichte der ehemaligen jüdischen Körnerschülerinnen und Religionslehrer, „Man hat mich nie für eine Jüdin gehalten, ich habe mich immer geärgert darüber“, im März 2002.

Im Anschluss daran knüpfte er Kontakte zu oberösterreichischen und Linzer Kunst- und Kultureinrichtungen.

Der eigenen Familiengeschichte in Linz widmete er seinen Film „Bischofstraße“ (2006).

2008 wurde ihm dafür von der Stadt Linz das Große Goldene Ehrenzeichen für die Verdienste um die Humanität überreicht.

Micha Shagrir lebte bis zu seinem Tod 2015 in Jerusalem.

(Autorin: Verena Wagner)

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