Valerie Schwager
Valerie Schwager kam 1900 als Valerie Löwit in Dux (Duchov, ČR) zur Welt. Sie war die Tochter des Kaufmannes Wilhelm Löwit und dessen Ehefrau Olga, geborene Löwit. Valerie hatte eine jüngere Schwester und erhielt ihre Ausbildung an der Töchterschule in Teplitz-Schönau (Teplice, ČR).
Als begeisterte Zionistin wanderte sie 1919 nach Palästina aus. Sie konnte in einer Vorform des Kibbuz Heftziba mittels landwirtschaftlicher Arbeit am Aufbau Israels mitarbeiten. Valerie Schwager heiratete einen der Gründer des Kibbuz Heftziba, Georg Grunwald. Dem Paar wurde 1923 ein Sohn, Hermann, geboren. Wenige Monate später verstarb Georg Grunwald.
Im Kibbuz lernte sie auch den Linzer Zionisten Karl Schwager kennen, der dort 1921 eingetreten war. 1926 heiratete das Paar im Kibbuz Beth Alfa.
Aufgrund der Malaria musste Valerie Schwager 1930 Palästina mit Mann und Kind verlassen. 1930 kamen sie in Linz bei Verwandten an der Bischofstraße unter. Dort besorgte Valerie Schwager den Haushalt und die Beaufsichtigung ihres Sohnes sowie ihres Neffen Max Schiller. Zugleich konnte sie innerhalb der Kultusgemeinde durch Hebräisch-Kurse ihr Wissen um diese unter Zionistinnen und Zionisten begehrte Sprache einbringen.
1937 gebar sie ihren zweiten Sohn, Joseph Michael. Die Familie wohnte zu dieser Zeit bereits an der Rainerstraße 20a.
In den ersten Wochen des NS-Regimes wurde Valerie Schwager, während ihr Mann in Haft saß, mit dem Säugling und ihrem älteren Sohn aus der gemieteten Wohnung geworfen. Notdürftig kam sie bei Familie Egon Basch unter.
Im Sommer 1938 gelang es dem Ehepaar mit seinen beiden Kindern nach Palästina zu flüchten. Die einstige freiwillige Aufbauarbeit im Kibbuz Heftziba machte sich nun bezahlt, denn sie fanden dort Aufnahme. Später zog die Familie nach Tel Aviv und schließlich nach Holon, wo Valerie Schwager 1982 starb.
(Autorin: Verena Wagner)