Melanie Redlich

Melanie Redlich kam 1897 als Melanie Ditz und Tochter des Jacob Ditz sowie dessen Ehefrau Auguste, geborene Löw (Loew), in Předmost bei Prerau (Přerov, ČR) zur Welt. Die Familie hatte ihre Heimatzuständigkeit nach Lundenburg (Břeclav, ČR). Spätestens 1912 lebte Melanie Redlich mit ihrer Mutter in Wien.

Im Frühjahr 1919 heiratete sie dort den in Kaschau (Košice, Slowakei) geborenen und nach Bisenz in Mähren (Bzenec, ČR) zuständigen Ingenieur Hugo Redlich. Dieser war mit einer kurzen Unterbrechung von 1918 bis 1935 bei der Linzer Schiffswerft tätig. Melanie Redlich wird im Ehe-Aufgebot als „Private in Wien“ und im 10. Wiener Gemeindebezirk wohnend angegeben. Da ihr Bräutigam zu diesem Zeitpunkt bereits konfessionslos war, wurde die Ehe in Form einer Ziviltrauung geschlossen.

1921 kam ihr einziges Kind, Tochter Liselotte, zur Welt. 1922 erhielt die Familie ihre Heimatzuständigkeit nach Linz. Mutter und Tochter blieben der jüdischen Religion treu. 1936 wird der Beruf Melanie Redlichs als im Haushalt tätig angegeben. Sie dürfte allerdings auch im Bankfach ausgebildet bzw. tätig gewesen sein.

Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Österreich, im März 1938, begannen Verfolgung und Maßnahmen gegen Jüdinnen und Juden. Melanie Redlich wohnte, Ende September 1938 aus Linz nach Wien vertrieben, gemeinsam mit ihrem Mann und ihrer Mutter zuletzt im 2. Wiener Gemeindebezirk an der Rembrandtstraße 36. Von dort wurden alle drei Anfang Dezember 1941 nach Riga deportiert. Melanie Redlich kam, so wie ihr Ehemann und ihre Mutter, in der Shoah um. Ihre Tochter Liselotte konnte durch eine Flucht nach England überleben.

(Autorin: Verena Wagner)

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