Erika Hanna Rubinstein
Chana Lowy kam im März 1937 als Erika Hanna Rubinstein und Tochter von Hermann und Edith Rubinstein, geborene Sand, in Linz zur Welt. Ihr Vater studierte nach der Matura an der Linzer Realschule zwei Semester Welthandel in Wien. Ab den Dreißigerjahren des 20. Jahrhunderts stieg er in den Familienbetrieb ein: Chana Lowys Großvater hatte in Linz einen Versandbuchhandel gegründet, ihr Vater arbeitete in leitender Stellung als Prokurist in diesem Buch‑ und Zeitschriftenversand. Ihre Mutter war vorerst als Verkäuferin in einem Warenhaus und später als Bürokraft in einer Furnierholzhandlung tätig. 1936 heirateten ihre Eltern in Linz. Beide verband das Interesse am Zionismus, in dessen Organisationen sie eingebunden waren. Das Paar zog an die Schubertstraße 13, dieser Ort war für Chana Lowy wenige Monate Heimat.
Nach dem März 1938 und der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten war auch Chana Lowy als erst wenige Monate altes Kind von den Verfolgungsmaßnahmen gegen Jüdinnen und Juden betroffen. Ihr Vater kam in Schutzhaft und verlor seinen Beruf. Ihre Eltern mussten fieberhaft nach einer Ausreisemöglichkeit suchen, die sie schließlich fanden. Im Dezember flohen sie mit der eineinhalbjährigen Chana nach Palästina. Ab da verwendete man nur mehr ihren hebräischen Vornamen Hanna bzw. Chana. Sie wuchs vorerst in Tel Aviv und danach in Petach Tikwah auf. Dort wurden ihre beiden jüngeren Geschwister Dina und Raphael geboren. Schließlich zog die Familie nach Ramat Gan. Chana Lowys Vater musste sich nun als Schuster seinen Lebensunterhalt verdienen.
1958 heiratete Chana Lowy in Tel Aviv Jaffo den 1936 geborenen Studenten bzw. Soldaten Avigdor Lowy. Zu diesem Zeitpunkt war sie als Zeichnerin tätig und wohnte bei ihren Eltern in Ramat Gan an der Trumanstraße 8. Chana Lowy bekam zwei Töchter, Ayelet und Yael. Sie soll später mit Senioren gearbeitet haben und lebt heute in Haifa.
(Autorin: Verena Wagner)