17. Jahrhundert

An der Wende zum 17. Jahrhundert sollte die Stadt großzügig erweitert und befestigt werden. Der Plan kam nicht zur Ausführung. Seit 1600 wurde unter Kaiser Rudolf II. das Schloss monumental ausgebaut.

Die Gegenreformation wurde in Linz 1600 von den Jesuiten eingeleitet; seit 1606 wurden sie von den Kapuzinern unterstützt. Hatte schon der Durchzug des Passauer Kriegsvolks (1611) große Schwierigkeiten für die Stadt gebracht, so hatte sie während des Bauernkrieges von 1626 einer neunwöchigen Belagerung der Bauern unter der Führung Stefan Fadingers standzuhalten. Die Vorstädte gingen dabei in Flammen auf. Zwischen 1620 und 1628 war die Stadt an Bayern verpfändet.

Nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges erfolgte eine durchgehende Barockisierung des Stadtbildes. Träger waren neben der Bürgerschaft der Adel (Freihäuser), die Kirche und die wellenförmig in die Stadt hereinströmenden Orden (Karmeliten 1672, Ursulinen 1679, Karmelitinnen 1709, Elisabethinen 1745, Barmherzige Brüder 1756), deren Klöster noch heute das Stadtbild entscheidend prägen.

1690 - 1722/23

Errichtung eines umfangreichen Klosterkomplexes durch die seit 1679 in Linz ansässigen Ursulinen. Der Bau der heutigen Klosterkirche wurde 1736 begonnen, die Weihe erfolgte 1757. Erst 1770 - 1772 wurden die Türme errichtet.

1683/1684

Diplomatische Verhandlungen zur Vorbereitung der "Heiligen Liga" zwischen Kaiser Leopold I., dem König von Polen und der Republik Venedig gegen die Türken.

1680/81

Die Kapuziner bauen in Urfahr ein Hospiz, aus dem 1690 - 1694 ein Kloster entsteht. Zwischen 1692 und 1702 erfolgt der Bau einer Kirche, welche ab 1785 als Stadtpfarrkirche von Urfahr dient.

1679/80

Errichtung eines Klosters durch die seit 1672 ansässigen Karmeliten. Die heutige Kirche wird 1690 - 1710 erbaut.

1672

Gründung der Wollzeugfabrik durch den Linzer Bürger Christan Sindt.

1669 - 1676

Errichtung der Ignatiuskirche (Alter Dom) durch die Jesuiten, die Weihe erfolgt 1678.

1669

Eröffnung einer philosophischen Lehranstalt (Lyzeum) durch die Jesuiten, die in der Folge um verschiedene Fachrichtungen erweitert wird.

1649 - 1653

Errichtung der Stadtpfarrkirche: dreischiffiges Langhaus mit breitem Satteldach und Chorturm. Die Erweiterung um die Seitenschiffe erfolgte 1687 - 1694.

1645, 8. August

Abschluss des "Linzer Friedens" zwischen Kaiser Ferdinand III. und Georg Rakoczy von Siebenbürgen im Verlauf des Dreißigjährigen Krieges. Gemeinsames Ziel war es, die Zahl der Feinde im Osten zu verringern.

1637

Errichtung eines Brauhauses.

1636

Hinrichtung des Bauernführers Martin Laimbauer und anderer Anführer auf dem Hauptplatz.

1626, Juni bis August

Belagerung durch aufständische Bauern unter der Führung von Stefan Fadinger, große Zerstörungen; Hinrichtung der Rädelsführer des Bauernaufstandes von 1626 im März 1627.

1624 - 1645

Rekatholisierung der Stadtbevölkerung unter Führung der Jesuiten.

1620 - 1628

Kaiser Ferdinand II. verpfändet das Land ob der Enns und damit auch die Stadt Linz an Kurfürst Maximilian von Bayern. Adam Graf Herberstorff wird bayrischer Statthalter in Oberösterreich.

1614

Generallandtag der österreichischen, ungarischen und böhmischen Länder mit Beteiligung von Reichsständen ("Reichstag" von Linz). Es wird über die Aufstellung eines ständigen kaiserlichen Heeres beraten.

1612 - 1626

Der Astronom und Mathematiker Johannes Kepler wirkt in Linz als Lehrer an der Landschaftsschule. Hier entstehen seine bedeutenden Werke.

1611

Das Passauer Kriegsvolk des Obersten Laurenz von Ramée bedrängt Linz.

1608

Die Jesuiten gründen ein Gymnasium, das bis zur Schließung der protestantischen Landschaftsschule (1625) nur mäßige Frequenz aufweist.

1606

Ansiedlung der Kapuziner in der Vorstadt. Errichtung eines Klosters samt Kirche, letztere wird 1660 - 1662 erweitert.

1600

Niederlassung der Jesuiten.

1599 - 1614

Neubau des landesfürstlichen Schlosses im Auftrag Kaiser Rudolfs II.