15. Jahrhundert

Die Bedeutung der Stadt stieg im 15. Jahrhundert weiter an: 1424 wurde ihr das Vorschlagsrecht für den Stadtrichter zugestanden, was zur Trennung von Mautner- und Stadtrichteramt führte; 1453 erhielt sie die Blutgerichtsbarkeit.

Erzherzog Albrecht VI. erkor Linz vorübergehend zu seiner Residenz und richtete eine Münzstätte ein. Schließlich residierte hier Kaiser Friedrich III. von 1489 bis zu seinem Tode (1493), wodurch Linz de facto zum Mittelpunkt des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation wurde. Der Residenzcharakter war ausschlaggebend, dass mit Datum 10. März 1490 die Bürgerschaft das Recht der freien Bürgermeisterwahl und die Siegelung in rotem Wachs zugestanden erhielt. Gleichzeitig wird die Stadt erstmals als Hauptstadt des "furstentumbs Österreich ob der Enns" bezeichnet.

Maximilian I. und sein Enkel Ferdinand I. hielten sich oft in Linz auf. Beide mehrten die Privilegien der Bürgerschaft. Vor allem der 1497 gewährte Brückenbrief führte zur Errichtung einer Donaubrücke, der dritten in Österreich nach Wien und Krems. Diese war eine wichtige Voraussetzung für das Gedeihen der Linzer Märkte.

1497

Bau der ersten (hölzernen) Donaubrücke zwischen der Stadt Linz und dem Dorf Urfahr. Nach Wien und Krems ist dies die dritte Donaubrücke auf österreichischem Boden.

1493, 19. August

Tod Kaiser Friedrichs III. in Linz.

1490, 10. März

Kaiser Friedrich III. gewährt der Stadt, die erstmals als "eine Hauptstadt unseres Fürstentums ob der Enns" bezeichnet wird, verschiedene Vorrechte, darunter das Recht zur Wahl eines Bürgermeisters und das Recht auf Siegelung in rotem Wachs.

1484/1485 und 1489 - 1493

Kaiser Friedrich III. residiert in Linz und zieht mit seinem Hofstaat bedeutende Persönlichkeiten, Gelehrte und Künstler in die Stadt.

1476/77

Im Zuge der so genannten Liechtensteinfehde wird Linz belagert, die Vorstädte stehen in Flammen.

1458 - 1462

In der Auseinandersetzung zwischen Kaiser Friedrich III. und seinem Bruder Erzherzog Albrecht VI. um das Erbe des 1457 verstorbenen Königs Ladislaus Postumus erhält Albrecht VI. das Land ob der Enns zugesprochen. Somit residiert erstmals ein habsburgischer Landesherr des nun so genannten "Fürstentums" Österreich ob der Enns in der Linzer Burg.

1453

Linz erhält die Blutgerichtsbarkeit zugesprochen.

In einer Privilegienbestätigung durch König Ladislaus Postumus wird erstmals der Bruderkirchweihmarkt zu Ostern als zweiter Linzer Jahrmarkt erwähnt. Er geht auf das Kirchweihfest der Minoriten im 13. Jh. zurück und besaß wie der Bartholomäusmarkt (siehe 1382) den Rang einer internationalen Messe. 

1441

Stadtbrand

1438

Der Bischof von Passau erhält das Privileg, in Ebelsberg einen Wochenmarkt abzuhalten.

1421

Vertreibung der Juden aus den landesfürstlichen Städten ob der Enns.