Sonderauftrag Linz

Autor: Birgit Kirchmayr

Entwurf des Architekten Hermann Giesler für das Museum Linz

1996 wurde im Rahmen der "Mauerbachauktion" in Wien so genanntes "herrenloses Kunstgut" versteigert – der vermeintliche Schlusspunkt unter die langwierige Geschichte von NS-Raubkunst und deren Rückgabe in Österreich. Anstelle einer Beendigung der Thematik steht diese Auktion aber vielmehr am Anfang einer neuerlichen Diskussion rund um die Rückgabe von Raubkunstbeständen. Ein Gutteil davon war einmal für ein mythenumranktes Museumsprojekt in Linz bestimmt gewesen: das "Kunstmuseum Linz" oder "Führermuseum", das Adolf Hitler mit einem eigens dazu initiierten "Sonderstab Linz" in seiner "Heimatstadt" errichten lassen wollte.

Mit dem Kunsthistoriker Dr. Hans Posse an der Spitze wurde mittels Methoden wie Beschlagnahme und "Sicherstellung" vorwiegend jüdischer Sammlungen genauso wie durch umfangreiche Erwerbungen ein Museumskatalog von immensem Ausmaß erstellt. Die Bilder blieben allerdings in Kellern, Depots und Stollen gelagert, das "Kunstmuseum Linz" blieb die Fiktion eines Museums.

Seit 1945 durchliefen zahlreiche der Bilder die verschiedenen Stationen der österreichischen Restitutionsgeschichte. Einzelne "Bildergeschichten" dokumentieren exemplarisch das Schicksal der "Linz-Bilder" und ihrer BesitzerInnen von 1938 bis heute.

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