Das "braune Netzwerk" in Linz 1933 - 1938

Autor: Thomas Dostal

Sprengmaterial der illegalen Nationalsozialisten

Der Titelgebung des Aufsatzes vom "braunen Netzwerk" in Linz ist die These grundgelegt, dass der österreichische Nationalsozialismus die Zeit seines offiziellen Betätigungsverbotes zwischen 1933 und 1938 nur dank eines komplexen Zusammenwirkens zwischen traditionellen (deutschnationalen, großdeutschen sowie völkischen) Kräften und modernen Organisations-, Propaganda- und Kampfformen der NSDAP und ihrer Gliederungen (wie SA, SS, HJ) erfolgreich überstehen konnte.

Dabei kam dem Nationalsozialismus in Österreich nicht nur die massive materielle und ideelle Unterstützung aus dem Deutschen Reich zugute, sondern auch eine schwache und uneinige Abwehrfront seitens der "austrofaschistischen" Regierung und ihrer Polizei- und Justizbehörden. Freilich waren die österreichischen Nationalsozialisten (wie auch die Linzer Empirie belegt) viel zu schwach und zerstritten, um alleine die "Macht im Staate" ergreifen zu können. Diese konnte daher nur durch die reichsdeutsche Intervention und Okkupation implementiert werden.

Wie nun die interdependenten Kommunikations- und Interaktionsformen dieses "braunen Netzwerkes" zwischen "gemäßigten" und "radikalen", "evolutionär" und "revolutionär" orientierten, "bürgerlichen" und "proletarischen" Nationalsozialisten, aber auch die Kommunikation zu den verschiedenen Ebenen der "vaterländischen" Behörden auf lokaler Ebene konkret funktionierten, um den Nationalsozialismus in Linz machtpolitisch vorzubereiten und letztendlich auch etablieren zu können, wird anhand dieser chronologisch-empirisch orientierten historischen Rekonstruktion zu zeigen versucht.

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