Villa Seiler
WOHNHÄUSER
Freistehender, blockhafter Villenbau auf der Anhöhe des Linzer Bauernberges gelegen. Zweigeschossiger Baukörper über rechteckigem Grundriss errichtet. Weit überstehendes, mittelsteiles Walmdach mit markant gestalteten Dachhäuschen. Die Untersicht des Dachüberstandes ist mit geometrisierenden Holzverschalungen versehen. Loggien und Veranden öffnen den Baukörper an den Fronten. An der westlichen Gartenfront befindet sich eine zweiarmige Freitreppe mit in geometrischen Formen gestaltetem Kunststeingeländer. Im Obergeschoss fünffache Rundbogenstellung der ehemaligen Loggia, verglast. An der östlichen stadtseitigen Front sind in beiden Geschossen jeweils eine mittige und großflächige, querrechteckige Öffnung. Im Erdgeschoss ist diese durch zwei eingestellte Säulen gestaltet und flankiert von zwei charakteristischen Keramikvasen, die von Emilie Schleiss nach Entwürfen Julius Schultes ausgeführt wurden. Der Balkon im Obergeschoss mit zwei eingestellten Pfeilern, in typisch expressionistischer Weise mit vorspringenden Quadern, deren Fronten mit Reliefs besetzt sind. Ebensolche Reliefs befinden sich an den Sturzfeldern der Balkonfenster in der sich leicht vorwölbenden Mauer.
An der südlichen Front befindet sich ein halbrunder mittlerer Erker, durch vierfache Bogenstellung über markant gestalteten, balusterähnlichen Pfeilern.
Geschichte
Villa Seiler, erbaut 1927/29 von Architekt Julius Schulte. Bauherr war der Mitbegründer und Generaldirektor der Brau AG, Julius Seiler. Nach dem zweiten Weltkrieg diente sie der amerikanischen Besatzungsmacht als Quartier. Bauliche Veränderungen, vor allem im Inneren, stammen aus dieser Zeit.
Quelle: Österreichische Kunsttopographie, Band LV Die profanen Bau- und Kunstdenkmäler der Stadt Linz, III. Teil. Herausgegeben vom Bundesdenkmalamt, Abteilung für Inventarisation und Denkmalforschung.