Bürgerhaus
WOHN- UND GESCHÄFTSGEBÄUDE
Das Haus Domgasse 8 stammt im Kern aus dem 16. Jahrhundert. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhundert wurde es mit dem Nachbarhaus Domgasse 6 zusammengeschlossen. Durch leichte Differenzierung in der Anrodnung ind in den Maßen der Einzelelemente gibt sich aber auch im zusammenfassenden Fassadenspiegel die alte Zweiteiligkeit zu erkennen. Das Haus Domgasse 6 stellt heute wieder eine eigene Benützungseinheit dar.
Das fünfgeschossige Bürgerhaus hat sechs Fensterachsen im Erdgeschoss und in den drei Obergeschossen, während das Dachgeschoss fünfachsig ist. Das zweite und dritte Obergeschoss wird als Nobeletage hervorgehoben; sie sind durch horizontale Gesimsbänder von den Nachbargeschossen abgesetzt und durch Mauerstreifen in großer Ordnung gegliedert. Zwischen dem zweiten und dritten Obergeschoss beleben kleine, in den Fensterachsen liegende, ovale Putzspiegel die Fassade.
Der mittlere Mauerstreifen ist in der Höhe des zweiten Obergeschosses durch einen hochovalen Putzspiegel erweitert, darunter befindet sich eine kleine Rundbogennische mit steinerner Standfigur der Maria Immaculata aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts
Geschichte
Das Bürgerhaus wird 1572 im Besitz des Hans Dietternagl erwähnt, dem auch das anschließende Haus Pfarrgasse 14 gehörte. Bis nach 1630 war es im Besitz von Huf- und Stadtschmieden, anschließend von Hutern und Schnürmachern. Vor 1740 erwarb es der Buchdrucker Johann Michael Feichtinger. Dieser vereinte die Häuser Domgasse 6 und 8. Einen neuen Stiegenaufgang für die Weinstube plante Architekt Hans Arndt 1948.
Quelle: Österreichische Kunsttopographie, Band XLII "Die Altstadt", herausgegeben vom Institut für österreichische Kunstforschung des Bundesdenkmalamtes und der Stadt Linz