Raimundschule
ÖFFENTLICHE GEBÄUDE
Standort: Raimundstraße 17
Stadtteil: Bulgariplatz
Datierung: 1899
Hinter die Straßenflucht zurücktretender, dreigeschossiger Baukörper mit Walmdach, eingezogener Mittelpartie und starken, dreiachsigen Seitenvorsprüngen. Diese sind durch Bruchsteinsockel und über drei Geschosse reichende, geriefelte Riesen-Mauerstreifen hervorgehoben. Der ebenfalls dreiachsige Mittelteil mit geringeren Geschosshöhen. Plastische Akzentuierung durch vier Achtkantstelen mit aufgesetzten Büsten bedeutender Oberösterreicher, signiert "FM" - Franz Mühlegger: Anton Bruckner, Alois Greil, Karl Anton Kaltenbrunner, Johannes Kepler.
Über der Eingangstür Ornament mit Alpha-Omega-Monogramm, von zwei Masken flankiert von Gustav Muher. In der Dachzone des Mitteltraktes stehen vier Freiplastiken, Allegorien der Musik. Malerei, Dichtung und Wissenschaft - korrespondierend zu den Büsten. Entwurf Constantin Holzer-Defanti.
Anbindung des Neubaues an den vorhandenen Bau der Grillparzerschule durch zweigeschossigen Trakt mit Walmdach, im Erdgeschoss rundbogige Durchfahrt. Der Bogen über den Haustein-Gewölbeauflagen ist sezessionistisch ornamentiert, Keilstein mit Erbauungsdatum.
Geschichte
Die Grillparzerschule, Raimundstraße 15, wurde 1905 von einer 1899 erbauten Nähmaschinen- und Fahrradfabrik zur Schule und Kinderbewahranstalt umfunktioniert. 1912 wurden die Pläne von Architekt Julius Schulte zur Erweiterung der Grillparzerschule als Mädchenvolksschule vom Linzer Gemeinderat angekauft. Die plastischen Arbeiten stammen von Constantin Holzer-Defanti, Franz Mühlegger und Gustav Muher.
Es ist dies ein bedeutender Schulbau der frühen Moderne und zugleich ein Hauptwerk von Julius Schulte.