Robert Herzhaft
Robert Herzhaft kam 1897 als Sohn eines Bahningenieurs zur Welt. Er besuchte in Linz das Staatsgymnasium und wurde Mitglied der ersten noch informellen zionistischen Jugendvereinigung in Linz.
Er lernte Geige und brachte sich bei Konzerten zu feierlichen Anlässen der jüdischen Kultusgemeinde mit Vorträgen ein. In den Zwanzigerjahren verlegte er seinen Wohnsitz nach Wien und heiratete die Kaufmannstochter Berta Pollatschek.
Robert Herzhaft ging seinem Beruf als Beamter nach. Seine Freizeit widmete er dem Fotografieren. Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen 1938 entging er nur knapp einer Deportation nach Dachau. Er musste in kürzester Zeit einen Fluchtweg finden, Shanghai erwies sich dafür als einzige Möglichkeit.
Seine Frau blieb alleine zurück und wurde Opfer der Shoah. Herzhaft verließ 1949 China, um in Israel Fuß zu fassen. Dort wohnte und arbeitete er in einem Kibbuz. Sein Überleben war von Einsamkeit gezeichnet, einzig das Spiel auf seiner Geige gab ihm Trost.
(Autorin: Verena Wagner)