Ruth Schneeweiß
Ruth Schneeweiß wurde 1911 in die Atmosphäre eines wohlsituierten, assimilierten Bildungsbürgertums hineingeboren. Sie erhielt ihren Volksschulunterricht privat und wechselte danach in die Städtischen Mädchenmittelschulen, heute Körnerschule.
In sportlichen und künstlerischen Belangen große Begabung zeigend, nahm sie im Anschluss daran ein Kunststudium in Wien auf. Hier widmete sich Schneeweiß besonders der Keramik. Eine enge Verbindung bestand zu ihrem Bruder Walter, mit dem sie bald ihre Liebe zum Zionismus teilte.
Eine Teilnahme an der Levante-Messe in Tel Aviv 1934 sollte ihr Leben verändern. Sie beschloss ihre berufliche Laufbahn mit der Beteiligung an einer keramischen Firma in Palästina fortzusetzen. In ihren Arbeiten ist die Sehnsucht zu erkennen, alle Kraft für den Aufbau eines eigenen Staates einzusetzen, auf den Jüdinnen und Juden stolz sein können.
Der plötzliche Tod von Ruth Schneeweiß 1935 während eines Aufenthaltes in Linz zerstörte jedoch alle Pläne. Die Familie und ein großer Freundeskreis trauerten um sie. Ihre keramischen Arbeiten überdauerten Flucht und Neuanfang der Familie in vielen Exilländern.
(Autorin: Verena Wagner)