Alexander Kristianpoller
Alexander Kristianpoller wurde1884 in Lanowce, Ukraine, geboren. Die Reihe seiner Vorfahren weist fast durchwegs Rabbiner auf. Er wuchs in Brody auf und besuchte dort das deutschsprachige Gymnasium.
Nach seinem Studium in Wien wurde er 1918 als Rabbinerstellvertreter nach Linz berufen. Man benötigte ihn hierin der Flüchtlingsseelsorge und im Religionsunterricht an Höheren Schulen. Als junger Lehrer unterstützte er die zionistische Jugend in ihrem reformfreudigen Engagement.
Ein längerer Vertrag in Linz blieb Dr. Kristianpoller verwehrt, deshalb übersiedelte er 1919, kurz vor seiner Eheschließung, wieder nach Wien. Dort war er wieder im Lehrberuf tätig und widmete sich vor allem der wissenschaftlichen Arbeit. Als sein Hauptwerk gilt die Arbeit zu Traum und Traumdeutung im Talmud.
Nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht in Österreich hätte er dem NS-Regime mit einem Auftrag als Rabbiner einer Gemeinde in New York entkommen können. Der amerikanische Konsul jedoch definierte ihn nicht als „Geistlichen“ und verweigerte ein Visum. Alexander Kristianpoller und seine Frau mussten diese Entscheidung mit dem Tod bezahlen.
(Autorin: Verena Wagner)