Helga Eichner, verheiratete Zitcer

Helga Eichner kam 1929 als Tochter des Kaufmannehepaares Walter und Margit Eichner zur Welt. Ihre Eltern führten an der Klosterstraße ein renommiertes Herren-, Damen-, und Kinderbekleidungsgeschäft.

Als Helga in die Volksschule Urfahr eintrat, wurde ein christliches Kindermädchen eingestellt. Fritzi Wankmüller begleitete das Kind liebevoll, lehrte es die französische Sprache und das Klavierspiel. Der jüdischen Religion maß man innerhalb der Familie keine Bedeutung bei, sie wurde nur mehr durch die Großmutter tradiert.

Porträtfoto von Helga Zitcer

Erst nach dem März 1938 wurde vielen Kunden bewusst, dass Familie Eichner jüdisch war. Ihr Geschäft galt unter den „Ariseuren“ als begehrtes Objekt. Um schneller in seinen Besitz zu kommen, deportierte man Helgas Vater nach Dachau.

Walter Eichner konnte schließlich nach England fliehen, seine Frau erhielt als domestic servant, allerdings ohne Kind, ein Permit. Helga Eichner musste alleine nach Schweden evakuiert werden. Sie durchlebte dort einsame Jahre bei Pflegeeltern und zuletzt glückliche Monate in einem Kinderheim. 1942 erreichten die Eltern eine Wiedervereinigung mit ihrer Tochter.

(Autorin: Verena Wagner)

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