Freihaus des Klosters Baumgartenberg, Klosterhof

GESCHÄFTS- UND BÜROGEBÄUDE

Standort: Landstraße 30
Stadtteil: Innere Stadt
Datierung: 1693

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Freihaus des Klosters Baumgartenberg, Klosterhof

Der allseitige freistehende Baukörper mit drei Geschossen und einem Dachbodengeschoss besitzt an der Hauptfront sieben Fensterachsen, die Mittelachse ist durch gekuppelte Fenster und das Portal betont. Die Seitenfront an der Bischofstraße besitzt vier ungleich ausgeteilte Achsen, an die noch zwei Achsen des Kapellentraktes anschließen. Das erneuerte, relativ gut angepasste Erdgeschoss mit genuteter Quaderung wird vom stattlichen Hauptportal beherrscht.

An der Hausecke gegen die Bischofstraße ist eine Nische mit geschweiftem Dach angebracht, in der eine Holzstatue des Hl. Florian aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts aufgestellt ist.

Über dem Eingangstorbogen der Gartenmauer an der Bischofstraße befindet sich die Kopie des steinernen Wappens von der Schauseite des Kremsmünsterer Hauses Altstadt 10.

Geschichte

Das urkundlich 1595 erstmals erwähnte Haus erwarb 1626 Abt Kaspar von Baumgartenberg. 1652 schloss das Stift mit der Stadt Linz einen Vergleich, wonach das Haus zum Freihaus erklärt wurde. Dafür trat das Stift einen vier Klafter breiten Streifen zur Anlegung der jetzigen Bischofstraße ab. Anschließend wurde das alte Haus völlig abgetragen und auf dem etwas schmäleren Grundstück ein Neubau errichtet.

Nach Aufhebung des Klosters Baumgartenberg 1784 wurde das Freihaus über Vorschlag der Landesregierung nach Genehmigung durch den Kaiser im selben Jahr dem Kloster Kremsmünster als Ersatz für das zum Bischofshof umgewidmete Kremsmünsterer Freihaus an der Herrenstraße und zur Unterbringung der Studienbibliothek (bis 1928) und des "Museum Physicum" (bis 1883) übergeben. 1930 erfolgte die Umgestaltung des Hauptgebäudes und des Gartens in eine Gaststätte "Klosterhof" durch Architekt Franz Zell (1878 - 1948) aus München.

Quelle: Österreichische Kunsttopographie, Band L "Die Landstraße - Obere und Untere Vorstadt" herausgegeben vom Bundesdenkmalamt, Abteilung für Denkmalforschung

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