Winklerbau, ehemals Bürgerspital

WOHN- UND GESCHÄFTSGEBÄUDE

KünstlerIn: Hans Feichtlbauer

Standort: Landstraße 15
Stadtteil: Innere Stadt
Datierung: 1932

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Winklerbau, ehemals Bürgerspital

Städtebaulich markante Eckverbauung, zusammengesetzt aus verschieden hohen Baublöcken mit unterschiedlicher Gliederung.

An der Ecke zur Landstraße ist dem Hauptgebäude ein dreigeschossiger Eckbau vorgelagert, der durch zwei umlaufende Fensterbänder betont wird. Daran anschließend an der Landstraße ein sechsgeschossiger Baublock als Verbindungsglied zum späthistoristischen Gebäude der Landstraße Nr. 15 a.

Dahinter erhebt sich noch ein achtgeschossiger Wohntrakt.

An der Bethlehemstraße ist der Wohnblock hofartig eingezogen und mehrfach abgewinkelt. Die hohen Eckblöcke sind an den Ecken und am Dachgesims durch farbige keramische Ornamentbänder betont.

Geschichte

Der "Winklerbau" wurde 1931/32 unmittelbar nach dem ähnlichen Karmelitenbau von Hans Feichtlbauer errichtet. Bauherren waren die Gebrüder Winkler. Beide Eckverbauungen sind charakteristisch für die österreichische Architektur der dreißiger Jahre, wobei der "Winklerbau" eine als "fast genial zu bezeichnende städtebauliche Ecklösung" darstellt, meint der Architekt und Architekturhistoriker Friedrich Achleitner.

An dieser Stelle befand sich seit dem Beginn des 14. Jahrhundert das Bürgerspital mit Hl. Geist Kirche und Friedhof, der nach der Auflassung des Gottesackers bei der Pfarrkirche im 16.Jahrhundert als Stadtfriedhof diente, um dann durch den ersten Barbarafriedhof auf der Höhe der Mozartkreuzung ersetzt zu werden. 1786 wurde das Bürgerspital (kein Krankenhaus, sondern ein Heim für geistig oder körperlich beeinträchtigte Bürger) aufgehoben. An diese Einrichtung erinnert als letztes Relikt eine kaum beachtete figürliche Ölberg-Szene im Hof. 1790 übersiedelte die Post vom Hauptplatz hierher, wo auch die dritte Volksschule (Spital- später St.Josephs-Pfarrschule) und zeitweise die Polizei untergebracht war. Quelle: Österreichische Kunsttopographie, Band L "Die Landstraße - Obere und Untere Vorstadt" herausgegeben vom Bundesdenkmalamt, Abteilung für Denkmalforschung

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