Karmelitenkirche heiliger Joseph

SAKRALBAUTEN UND KIRCHLICHE INSTITUTIONEN

KünstlerIn: Johann Michael Prunner

Standort: Landstraße 33
Stadtteil: Innere Stadt
Datierung: 1674

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Karmelitenkirche heiliger Joseph

Barocke, einschiffige Kirche mit seitlichen Kapellen, geradem Chor und Turm an der Südseite.

Die Kirche bildet mit einschiffigem Langhaus ein geschlossenes Rechteck mit steilem Satteldach, rechts an den Chor schließt der quadratische Turm an.

Die Schauseite wird durch vier ionische Wandpfeiler gegliedert, die Mittelachse tritt als Vorsprung heraus und ist mit einem Segmentgiebel bekrönt. Über dem von seitlichen Voluten eingefasste Giebelaufsatz erhebt sich ein Dreieckgiebel mit Kreuz und seitlichen Steinvasen.

Das Hauptportal ist verwandt mit den Portalen Johann Michael Prunners an der Kalvarienbergkirche in Kremsmünster. Die beiden Seitenachsen enthalten im Erdgeschoss Rechteckfenster, darüber Rundbogennischen mit Steinstatuen der hl. Theresia (links) und des hl.. Johannes vom Kreuz (rechts). Eine Rundbogennische im Aufsatz beherbergt die Kolossalstatue des hl. Joseph mit dem Jesuskind auf dem rechten Arm. Die Statue ist aus Sandstein aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

Der schlanke, quadratische Turm an der Südseite ist durch schmale Mauerstreifen und Blendfelder im Verputz gegliedert, in der Glockenstube enthält er große Rechteckfenster mit oben abgeschrägten Ecken. Ein schlanker Kupferhelm mit zweifacher Zwiebel und achteckiger Laterne dazwischen wurde 1886/87 erneuert. Die Kreuzsteckung erfolgte am 8. Mai 1887.

Geschichte

Landeshauptmann Graf Heinrich Wilhelm Starhemberg legte 1674 den Grundstein zum ersten Kirchenbau. Ein neuer Kirchenbau wurde 1690 begonnen, diesmal legte Landeshauptmann Franz Josef Graf Lamberg den Grundstein. 1710 wurde die Kirche in der Grundsubstanz vollendet, die erste Messe las der Prälat von St. Florian. Zur Beschleunigung des Kirchenbaues arbeiteten zwei Maurer des Baumeisters Johann Michael Prunner auf Kosten des Grafen Franz Ferdinand Anton Khevenhüller mit. 1720 setzte eine neue Bauperiode ein, 1722 wurde die Kirchenfassade erbaut, ein Jahr später war die Kirche von außen fertig und die Krypta errichtet. Der Kirchturm wurde 1724 fertiggestellt. und 1755 wurde der Turmhelm oberhalb der Laterne erneuert, am 10. August erfolgte die Kreuzsteckung. Seit 1784 ist die Kirche zur Pfarrkirche bestimmt.

Quelle: Österreichische Kunsttopographie, Band XXXVI "Die Linzer Kirchen", herausgegeben von der Stadt Linz und dem Institut für Österreichische Kunstforschung des Bundesdenkmalamtes

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