Villa Reiß, ehemals Binderdudl

WOHNHÄUSER

KünstlerIn: Johann Metz

Standort: Fritz-Lach-Weg 5
Stadtteil: Froschberg
Datierung: 1841

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Villa Reiß, ehemals Binderdudl

Inmitten einer großzügigen Gartenanlage gelegenes Ensemble, bestehend aus der eigentlichen Villa, dem Gewächshaus und dem Gärtnerhaus. Villa und Gewächshaus sind durch die Futtermauer des Hanges im Erdgeschoss miteinander verbunden, wodurch ein trapezförmiger Vorplatz mit Ehrenhofcharakter entsteht. Auf der Futtermauer zurückversetzter Bauteil, davor Terrasse.

Die zweigeschossige Villa über unregelmäßigem Grundriss hat gegen den Vorplatz einen vorspringenden Mittelteil. Dieser ist durch Übergiebelung vorbauartig betont. Das Giebelmotiv mit Maßwerk gefüllter Rosette wiederholt sich am Terrassentrakt, dem so genannten "Stöckl". Das Fassadendekor in Formen des romantischen Historismus mit gotisierenden Details ging weitgehend verloren, das ursprüngliche Aussehen ist noch am Fenster des "Stöckls" erkennbar.

Das Gewächshaus besteht aus dem älteren Erdgeschoss (Bausubstanz des alten "Binderdudl" vor 1841) mit steinernen Tür- und Fenstergewänden und dem später aufgesetzten, an drei Seiten gemauerten Obergeschoss, dessen Südfront eine Holz-Glaskonstruktion mit vorkragenden Jalousienkästen ist. Im Erdgeschoss befindet sich eine segmentbogige Laube auf drei toskanischen Granitsäulen vorgeblendet.

Das zweigeschossige Gärtnerhaus wurde weitgehend erneuert.

Die Villa stellt eines der bedeutendsten Ensembles ihrer Art im Großraum Linz dar, das im Originalzustand erhaltene Gewächshaus dürfte überregionale Bedeutung haben.

Geschichte

Bedeutende Villenanlage des romantischen Historismus. Bis 1841 ländliches Anwesen, als "Binderdudl" bekanntes Linzer Ausflugsgasthaus des Vormärz. 1841 erfolgte die Umwandlung in ein Privathaus, wohl bereits durch den Advokaten und späteren Reichstagsabgeordneten und Bürgermeister von Linz, Karl Wiser. In den folgenden Jahren erfolgte der Umbau zu einer Villa nach Plänen von Johann Metz. Errichtung eines dreigeschossigen Gebäudes an der Stelle des heutigen Haupthauses, wobei die restlichen Baulichkeiten des ländlichen Anwesens unverändert bestehen blieben. Das neue Gebäude mit Flachdach und Terrasse mit eisernem Geländer. Die Fassade ist durch ortsteinartige Riesen-Wandpfeiler an den Ecken gegliedert. Im obersten Geschoss großes flachbogiges Fenster. Der heute bestehende Bau entstand später, vielleicht nach dem Erwerb der Liegenschaft durch Simon und Juliane Reiß im Jahre 1863. 1944 erlitten die Häuser schwere Bombenschäden. 1952 erfolgte der Wiederaufbau durch Baumeister Anton Kneidinger, damals wurde auch der umgebende Park durch Grundverkäufe verkleinert.

Quelle: Österreichische Kunsttopographie, Band LV Die profanen Bau- und Kunstdenkmäler der Stadt Linz, III. Teil. Herausgegeben vom Bundesdenkmalamt, Abteilung für Inventarisation und Denkmalforschung.

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