Bundesrealgymnasium (ehemalige k.k. Staats-Realschule)
ÖFFENTLICHE GEBÄUDE
Standort: Fadingerstraße 4
Stadtteil: Innere Stadt
Datierung: 1908
Großer nach Westen hin offener, abgeschrägter U-förmiger Baublock mit barockisierend-szessionistischem Fassadendekor. Die beiden langgestreckten Trakte gegen die Fadinger- und die Bethlehemstraße gipfeln in monumentalen fünfachsigen, übergiebelten Eckvorbauten, die gemeinsam einen repräsentativen Eckpavillon mit hohem Walmdach und Türmchenbekrönung bilden. Erdgeschoss und Hochparterre sind als hoher gebänderter Sockel mit Gesimsgliederung und rhythmisch verteilten Dreieckgiebelverdachungen der Fenster gestaltet. Dreiteilige Portalgruppe: hohes mittleres Rundbogenportal, flankiert von Fenstergruppen gerahmt von Wandpfeiler-Ordnung und klassischem Gebälk mit gesprengtrer Dreieckgiebelbekrönung. Im Giebelfeld Ornament, ehemals mit dem habsburgischen Wappen. Die glatt gehaltenen Obergeschosse sind in den Vorbauten durch Riesen-Wandpfeiler vertikal betont und durch geschmückte Rahmenfelder bereichert.
An der Pochestraße schließt sich der zweigeschossige, an der Hauptfront sechsachsige Turn- und Festsaaltrakt an. Dieser Teil zeigt noch die ursprüngliche Dachgestaltung mit hoher Attikazone über dem durchgehenden Gesimsband. In der Mitte ein barockisierender Dachreiter mit Zwiebelhelm. Das Einfriedungsgitter wurde von den Gebrüdern Steininger in Ebelsberg nach Entwürfen von Karl Bundsmann ausgeführt.
Geschichte
Erbaut 1908 von Architekt Karl Bundsmann (städtischer Baubeamter), Bauführung Gustav Steinberger und Matthäus Schlager. Bauherr Stadt Linz, Eröffnung am 19.9. 1909. 1960 wurde der gesamte Gebäudekomplex mit Ausnahme des Festsaaltraktes von Architekt Herbert Jandaurek (Baubüro Oö Landesbaudirektion) aufgestockt. 1968 erfolgte der Bau eines Turnsaales durch Architekt Gustav Aduatz. 1984 wurde der Außenbau mit Angleichung des später hinzugefügten Dachgeschosses an den Gesamtbau vorbildlich restauriert.
Quelle: Österreichische Kunsttopographie, Band L "Die Landstraße - Obere und Untere Vorstadt" herausgegeben vom Bundesdenkmalamt, Abteilung für Denkmalforschung