Alter Dom, Jesuitenkirche, Ignatiuskirche

SAKRALBAUTEN UND KIRCHLICHE INSTITUTIONEN

KünstlerInnen: Herbert BayerArthur ViehböckHeinz BaumüllerPietro Francesco Carlone

Standort: Domgasse 3
Stadtteil: Innere Stadt
Datierung: 1669

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Alter Dom, Jesuitenkirche, Ignatiuskirche

Die Jesuitenkirche ist eine barocke einschiffige Kirche mit seitlichen Kapellen und Emporen, gerade geschlossenem Chor, zwei Fassadentürmen und Dachreiter über dem Chor. Das Innere ist reich mit Stuck ausgestattet.

Die Kirche ist an der Nord- und Westseite freistehend, die Südseite wird durch die straßenseitig angebauten Häuser verdeckt, die östliche Chorwand schließt an das nach 1909 erbaute neue Kloster an.

Die Hauptfassade besteht aus fünf Geschossen, die zwei unteren sind durch eine kolossale toskanische Ordnung mit verkröpften Wandpfeilern zusammengefasst.

Das Hauptportal wird von je einem Wandpfeiler und zwei zur Mitte gestaffelten korinthischen Säulen flankiert, die einen gesprengten Segmentgiebel tragen; in diesen ist eine Wandnische, von gesprengtem Dreieckgiebel mit schildförmigem Ornament und Monogramm Christi bekrönt. Eingestellt ist eine Steinstatue der Maria auf der Mondsichel mit gefalteten Händen.

Das zweiflügelige Tor ist senkrecht in drei Felder geteilt, von denen die beiden unteren mit einem Rautenmuster bedeckt sind, während das oberste reiches Schnitzwerk zeigt. Die Mitte der beiden unteren Felder bildet ein schmales, rundbogiges Scheintor.

Der Giebelaufsatz ist durch einen mit Segmentgiebeln versehenen Mittelteil bestimmt. Neben dem Mittelfenster beherbergen Nischen die Steinstatuen des hl. Franz Xaver (links) und des hl. Franz von Borgia (rechts). Auf dem Giebel steht eine Kolossalstatue des hl. Ignatius, der in der rechten Hand das Monogramm Christi mit Flammenrad aus durchbrochenem Metall, in der linken ein aufgeschlagenes Buch hält.

An Stelle der früheren Zwiebelhelme, die 1800 abbrannten, wurden die Turmhelme in Form von achtseitigen geschweiften Pyramidenstümpfen gebildet, deren Bau nach dem Entwurf der Landesbaudirektion 1805 begonnen wurde, nach einer Unterbrechung durch den Krieg erst 1813 von Zimmermeister Franz Scheitz und Kupferschmied Franz Mayer vollendet. Die Kreuzsteckung erfolgte 1808.

Geschichte

1669 wurde feierlich der Grundstein zur Kirche in der Mitte der Schwelle des Haupteingangs gelegt. Im selben Jahr wurde die südlich anschließende Stadtmauer samt Zwinger von der Stadt angekauft. 1673 wurde die Dachgleiche erreicht und mit dem Bau des Daches begonnen. 1674 wurden die Türme errichtet, die ein Jahr später vollendet wurden. 1676 war die Kirche vollendet. Sie wurde - noch ohne Hochaltar - am 4. September 1678 geweiht.

Der entwerfende Baumeister der Kirche ist unbekannt, doch lässt ihre Verwandtschaft mit der Stiftskirche von Garsten Pietro Francesco Carlone als Planverfasser vermuten.



Quelle: Österreichische Kunsttopographie, Band XXXVI "Die Linzer Kirchen", herausgegeben von der Stadt Linz und dem Institut für Österreichische Kunstforschung des Bundesdenkmalamtes

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