Jesuitenkollegium, Hauptpost, Kunstuniversität

ÖFFENTLICHE GEBÄUDE

KünstlerInnen: Franz WeinbergerJulius Schulte

Standort: Domgasse 1
Stadtteil: Innere Stadt
Datierung: 1652

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Jesuitenkollegium, Hauptpost, Kunstuniversität

Der fast zur Gänze freistehende, Mitte des 17. Jahrhunderts begonnene Baublock mit vier Flügeln um einen rechteckigen Innenhof und einem den südlichen Trakt westlich fortsetzenden Flügel gegen das Nachbarhaus Domgasse 3 hatte ursprünglich drei, seit 1922/23 fünf Geschosse. Die Hauptfront in der Domgasse zeigt fünfzehn Achsen, an die sich rechts im rechten Winkel fünf Achsen anschließen. Die Front am Pfarrplatz hat elf, in der Kollegiumgasse vierzehn und an der Südfront fünfzehn Achsen. Das Gebäude ist eine gelungene Verbindung von barocker Basis und expressionistischer Überbauung.

Geschichte

1652 waren die schwierigen finanziellen und auch die künstlerischen Vorbereitungen für den großen Neubau des Kollegiums der Jesuiten abgeschlossen. Den Grundstein für das neue Kollegium legte der Landeshauptmann Graf Johann Ludwig von Kuefstein.

Der Bau erfolgte in mehreren Etappen. Zuletzt wurde der Eingangstrakt, stilistisch abweichend von den übrigen drei, 1732/34 nach einem Entwurf von Johann Friedrich Prunner erbaut.

Die vom Papst 1773 verfügte Aufhebung des Jesuitenordens wurde vollzogen. Die Schulen blieben im nördlichen Schultrakt weiterbestehen, erst mit Erlass der Kaiserin Maria Theresia 1776 wurde das Kolleg in eine Kaserne umgewandelt. Bei der Umgestaltung wurden das Theater, der Hörsaal und die Aula zerstört.

1869 wurde das Gebäude als Hauptpost bestimmt und durch Baumeister Franz Weinberger umgestaltet. 1903 wurden umfangreiche Adaptierungen mit Fassadenumgestaltung durchgeführt, fünf Jahre später ein drittes Obergeschoss gegen die Domgasse ausgebaut. 1922 erhöhte man den ehemaligen Schultrakt um zwei auf fünf Geschosse, 1925 den Osttrakt ebenfalls nach Plänen von Julius Schulte. Die Aufstockung ist mit dem Altbestand eine zwar eigenartige und unverkennbare, aber doch harmonische Verbindung eingegangen. Als Beispiel expressionistischer Architektur in Linz ist die Leistung Schultes bemerkenswert.

Der Schwibbogen zum Haus Domgasse 2 stammt aus dem Jahr 1923.

2006 wurde das Gebäude an die Bundesimmobiliengesellschaft verkauft und für die Linzer Kunstuniversität adaptiert.



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